«Der Spagat aus l’art pour l’art hin zu RTB ist gross»

1. Wo und wie haben Sie in Ihrem Leben schon einmal geblufft?
Wenn einem nach einem Agentur-Apéro auf dem Nachhauseweg eine Haltekelle entgegen winkt, ist schon etwas Bluff gefragt. Freddy Rossmann kennt die Story….

2. Wofür möchten Sie am liebsten werben?
Für die Schweiz. Weil sie mehr bietet, als viele denken.

3. Gab es in Ihrem Leben einen Moment, als Sie dachten: Wow. Das ist super. Und es ist von mir!
Haben Sie schon einmal einen selber produzierten Wein in den Händen gehalten? Von der Rebe ins Glas? Schöner Moment. Der Gaumen war allerdings weniger überzeugt.

4. Worauf können Sie unmöglich verzichten?
Auf mein Bike, welches mich jeden Tag easy am Morgenverkehr vorbeibringt.

5. Das beste Testimonial, das es je gegeben hat?
Die Budweiser Clydesdales kamen ohne grosse Worte aus.

6. Welche Werbung sollte man verbieten?
Die Werbung der Elektronikfachhändler ist derzeit schon sehr banal gestaltet. Da würde ein bisschen Disruption gut tun.

7. Stimmt für Sie die kolportierte Meinung, dass man in Agenturen nicht alt werden kann, oder ist das ein Vorurteil?
In Agenturen wird man definitiv alt – nur schneller, als einem lieb ist.

8. Was möchten Sie nie über sich hören müssen?
Er hat’s nicht versucht.

9. Was ist für Sie die momentan grösste Herausforderung für die Werbung?
Die Technologisierung unserer Gesellschaft führt zur Verschmelzung von Kompetenzen, was den Vorsprung der Agenturen schmälert.

10. Ein Buzz-Wort, das Ihnen auf die Nerven geht?
Native Advertising … wieder so eine Pseudospezifität, die es nicht verdient, so hochgejubelt zu werden.

11. Können Sie uns ein kleines Geheimnis verraten?
Mein Bike ist ein E-Bike…

12. Was hat Sie inspiriert, in die Werbe-/Kommunikationsbranche einzusteigen?
Wohl die Neugierde, aus der rationalen Welt der Wissenschaft auszubrechen und mich mehr mit Menschen zu beschäftigen.

13. Wieso würden Sie Ihren Kindern raten oder abraten, eine berufliche Zukunft in der Werbung/Kommunikation zu suchen?
Der Spagat aus l’art pour l’art hin zu Real Time Bidding ist doch sehr gross. Da muss man sich sehr gut überlegen, ob man das wirklich will.

Matthias Kiess ist seit nunmehr elf Jahren für TBWA\Switzerland tätig, seit Ende 2012 in der Rolle des Geschäftsführers. Zuvor war er bei verschiedenen Schweizer Markenartikelherstellern (Feldschlösschen, Swiss Dairy Food) und Pharmaunternehmen (Serono, Sanofi Aventis) in leitenden Marketingfunktionen tätig. Ergänzt hat er seine Berufserfahrung in Pharma-Agenturen. TBWA ist für zahlreiche prämierte Kampagnen für Kunden wie McDonald’s, Sunrise, Pro Juventute oder SBB Kindermarketing verantwortlich. Über 40 Mitarbeitende geben täglich ihr Bestes, um mit integrierten Kommunikationskonzepten ihre Kunden zum Erfolg zu führen.

Die «13 Fragen» erscheinen sowohl Online wie auch in der Printausgabe der Werbewoche.

Umsetzung 13 Fragen: Thomas Häusermann