Swissstream und Suissedigital begrüssen den Replay-Entscheid des Nationalrats

Suissedigital, der Verband für Kommunikationsnetze, und Swissstream, der Verband der Schweizer Streaminganbieter, zeigen sich in Stellungnahmen erfreut über den Entscheid des Nationalrates zum Replay-TV.

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Der Nationalrat spricht sich mit 182 zu 6 Stimmen (9 Enthaltungen) deutlich gegen den vorgeschlagenen Art. 37a URG zum zeitversetzten Fernsehen aus (Werbewoche.ch berichtete). Die Spulfunktion darf demnach von Replay-TV Anbietern weiterhin uneingeschränkt angeboten werden und die Sender dürfen nicht über die Verwendung ihres zeitversetzten TV-Signals verhandeln.

Was die Sender enttäuschen dürfte, freut die Signalanbieter. Der Nationalrat habe dem «Spulverbot» eine deutliche Absage erteilt, schreibt Swissstream. Er komme damit einem Anliegen der Bevölkerung nach und sichere auch die Existenz von Replay-TV. Alexander Schmid, Geschäftsführer von Swissstream, begrüsst diesen Entscheid: «2,5 Millionen Schweizer Haushalte benutzen Replay-TV. Ein Spulverbot hätte der Schweizer Bevölkerung vorgeschrieben, wie sie fern zu sehen haben. Eine solche Bevormundung wäre ein Novum im Schweizer Recht.» Die Verhandlungen mit den Sendeunternehmen, welche bei einer Annahme des Gesetzesartikels zur Notwendigkeit geworden wären, wären für kleinere Anbieter «schlicht unmöglich» gewesen, ist Schmid überzeugt. «Gerade in der Schweiz ist es wichtig, dass wir den kleineren und mittleren Unternehmen keine Steine in den Weg legen und der Marktzugang gewährleistet ist.»

Freude auch bei Suissedigital. «Wir sind sehr froh, dass der Nationalrat in dieser Sache mit Augenmass entschieden hat. So kann die Bevölkerung die populären Replay-TV-Angebote weiterhin uneingeschränkt nutzen», sagt Simon Osterwalder, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands, der den Gesetzesartikel 37a vehement bekämpft hat. Man sei überzeugt, dass auch die TV-Sender mit dem Artikel nicht glücklich geworden wären. Osterwalder: «Der Entscheid des Nationalrats ist aus meiner Sicht auch für die TV-Sender am besten. Ein Zwang zum Werbekonsum bei Privatkopien wäre kontraproduktiv gewesen, da die TV-Sender so noch mehr Zuschauerinnen und Zuschauer an die Streaming-Dienste verloren hätten.» (hae)

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