Online in Corona-Zeiten: Wie sich der Medienkonsum entwickelt

Durch die Einschränkungen in den von der Corona-Krise stark betroffenen Ländern, verändert sich die Art der Kommunikation. In den eigenen vier Wänden wird Mobile wichtiger denn je. Der Analysedienst App Annie zeigt, wie sich die App-Nutzung in den von der Corona-Krise stark betroffenen Ländern verändert.

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Die ersten zehn Wochen des Jahres 2020 haben das Leben für praktisch jedes Land und fast jeden Menschen dramatisch verändert. COVID-19 hat die Welt im Griff – die Menschen ziehen ins Home-Office, das Virus bestimmt die Nachrichten, krempelt Finanzmärkte um und hat dramatische Auswirkungen auf die Industrie, von der Reisebranche über das Gesundheitswesen bis hin zur Gastronomie. Der Mobilfunk bildet da keine Ausnahme. App Annie hat einen Blick auf die Apps für Wirtschaft, Bildung, Gaming, Soziales, Finanzen und Dating geworfen und zeigt, wie sich der Medienkonsum entwickelt.

 

Die Zeit am Handy steigt enorm

Insgesamt ist die tägliche Smartphone-Nutzung in den am stärksten betroffenen Ländern deutlich angestiegen. In China verbrachten Verbraucher im Februar in der Krise durchschnittlich 5 Stunden am Tag am Handy, ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber dem Durchschnitt des Jahres 2019. In Italien stieg der Wert um 11 Prozent, das heisst auf 2,7 Stunden am Tag.

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Büro- und Bildungs-Apps: Verdoppelung der Nutzungsdauer

Die Zeit, die Chinesen mit Büro-Apps verbringen, hat sich seit der Abriegelung der Städte und der damit verbundenen Distanzierungspolitik verdoppelt. Vor dem Ausbruch waren es noch circa 10 Stunden in der Woche, nach dem Ausbruch rund 20 Stunden.

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Zu den beliebtesten Apps gehörten Huawei Cloud WeLink, DingTalk und Zoom Cloud Meetings. In der Woche ab dem 23. Februar wurden in Italien rund 761‘000 Downloads im App Store und auf Google Play von Büro-Apps getätigt, das bedeutete einen Anstieg um 135 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der vorhergehenden 52 Wochen.

 

Gaming: China verzeichnet Zuwachs von 80 Prozent

Ebenfalls rasant stiegen die Spiele-Downloads. In China ergab sich im Februar ein Zuwachs um 80 Prozent gegenüber dem Durchschnitt aus dem vergangenen Jahr.

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Social-Media- und Unterhaltungs-Apps: Gemeinsam allein

In China verzeichnete TikTok nach dem ersten COVID-19-Ausbruch einen Anstieg der durchschnittlichen Zeit pro Benutzer sowie der Gesamtzeit, die auf Android-Handys mit der App verbracht wurde. Insgesamt verbrachten Nutzer in der Woche ab dem 1. März 2020 mehr als 3 Milliarden Stunden in der App. Ein 130-prozentiger Anstieg im Vergleich zum Wochendurchschnitt im Jahr 2019.

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Fintech-Apps: Nutzungsdauer in Japan verdoppelt sich

Durch die wirtschaftliche Instabilität des Aktienmarktes lässt sich auch eine stärkere Nutzung der Fintech-Apps beobachten. So ist die wöchentliche Nutzungsdauer seit Ende Dezember in Japan um mehr als die Hälfte gestiegen. In Italien, Südkorea, China, den Vereinigten Staaten und Deutschland lässt sich ebenfalls eine Steigerung um eine zweistellige Prozentzahl beobachten.

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Dating: Online-Flirten weiterhin beliebt 

Innerhalb von Dating-Apps können Nutzer sich immer noch aktiv austauschen, ohne sich persönlich zu treffen. Nach dem Valentinstag hat die Nutzung von Dating-Apps in den Vereinigten Staaten nachgelassen. Diese Beobachtung lässt sich allerdings jedes Jahr machen.

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* App Annie ist ein Analysedienst für mobile Daten und stellt vertrauenswürdige App-Daten und Insights bereit, die Unternehmen dabei helfen sollen, sich erfolgreich auf dem globalen App-Markt zu positionieren. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in San Francisco mit 12 Niederlassungen weltweit.

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