Zeitversetzte TV-Nutzung steigt weiter an – Junge schalten weniger oft ein

Die 15- bis 29-Jährigen schauten im zweiten Semester 2016 weniger fern. Dafür erreicht die die zeitversetzte TV-Nutzung bei den jungen Westschweizern einen neuen Rekordwert. Zwei Drittel der Schweizer schauen aber noch täglich lineares Fernsehen.

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Das klassische lineare Fernsehen wird auch im zweiten Semester 2016 im Tagesdurchschnitt von etwa zwei Drittel der Schweizer genutzt. Anders als die Reichweite nimmt die tägliche Sehdauer gegenüber demselben Semester des Vorjahrs ab. Eine Abnahme der geschauten TV-Minuten ist vor allem in der Suisse romande und bei den 15- bis 29-Jährigen aller Sprachregionen zu beobachten. Die zeitversetzte TV-Nutzung liegt mit 26 Prozent bei den 15- bis 29- jährigen Fernsehzuschauern aus der Romandie auf einem neuen Rekordwert.

Die durchschnittliche Tagesreichweite des Mediums Fernsehen erweist sich im zweiten Semester 2016 im Vergleich zum selben Vorjahressemester als recht stabil. Einzig die Suisse romande verzeichnet einen kleinen Reichweitenrückgang in der Grössenordnung von 0,8 Prozent. Betrachtet man die Evolution der Zahlen der ersten Semester von 2013 bis 2016, lässt sich sogar in jeder Region ein Trend zu einer Zunahme der Anzahl Personen feststellen, die im Tagesdurchschnitt das Fernsehen einschalten. Auch bei einer Beschränkung der Beobachtung auf die Altersklasse «15–49» kann von einer stabilen TV-Reichweite gesprochen werden. Lediglich bei den 15- bis 29-Jährigen lässt sich, insbesondere im jeweiligen zweiten Semester des Jahres, ein Trend zu einer Abnahme der Einschaltungen im Tagesdurchschnitt feststellen.

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Unterdurchschnittliche Sehdauer in der Deutschschweiz und in der Suisse romande


In zwei von drei Sprachregionen – Deutschschweiz (118 Minuten) und Suisse romande (135 Minuten) – verzeichnet die Sehdauer bei der Gesamtbevölkerung ab 3 Jahren im zweiten Semester 2016 einen Konsum-Tiefstwert seit der Einführung des neuen Messsystems im Jahr 2013. Schränkt man die Betrachtung auf die Altersklasse der 15- bis 49-Jährigen ein, ist auch die italienische Schweiz von einem im Semestervergleich historischen Minimalwert betroffen. Angesichts der Evolution der früheren zweiten Semester und der ersten Semester der letzten vier Jahre wäre es aber voreilig, von einem Negativtrend zu sprechen. Gerade im ersten Semester des zu Ende gegangen Jahres war die TV-Sehdauer bei der Gesamtbevölkerung ab 3 Jahren länger als im Vorjahressemester. Deutlich negative Entwicklungen in Bezug auf die Sehdauer gibt es dennoch: In der Suisse romande scheint sich eine sehr klare Tendenz zu kristallisieren, wonach die Sehdauer in der jungen Altersklasse der 15- bis 29-Jährigen immer kürzer wird.

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Zeitversetzte Nutzung, ein ungebremster Erfolg

Von all den hier vorgestellten Werten kann man einzig beim Verhältnis von zeitversetzter Nutzung zur gesamten TV-Nutzung eine von Semester zu Semester lineare, konstante Evolution beobachten: Der Anteil zeitversetzter TV-Nutzung an der gesamten TV-Nutzung wird in allen Regionen und bei allen Altersklassen von Semester zu Semester grösser. Mit einem Anteil von 26 Prozent erzielt die Suisse romande bei den 15- bis 29-Jährigen diesbezüglich einen neuen Höchstwert.

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Bild: 3dman_eu/Pixabay

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