MPLI zeigt nachweisbare Inflation in TV und Print auf

SWA und LSA publizieren jährlich ein Update des Media Preis-/Leistungsindex MPLI. Wie Ende 2021 vorauszusehen war, sind vor allem die Preise bei Print und TV 2022 wieder gestiegen. Was sind die Gründe dafür?

Seit 2017 erheben und publizieren der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband SWA und Leading Swiss Agencies LSA den aussagekräftigen Preis-/Leistungsindex für Mediakontakte.

Über alle ausgewerteten Printpublikationen gesehen hat sich der Tausenderkontaktpreis (TKP) gegenüber Vorjahr um 6 Prozent erhöht. Im Jahr zuvor betrug die TKP-Inflation bereits 10 Prozent. Eine Reduktion der Anzeigenpreise auf 1.1.2022 bei 20 Minuten (D+F), Schweizer Illustrierte, L’Illustré und Sonntagsblick hat dazu beigetragen, diesen Anstieg leicht abzuschwächen. Steigende Kontaktzahlen in Print bleiben die Ausnahme und viele Publikationen haben weiterhin mit sinkenden Werten zu kämpfen. Dabei haben die meisten Verlage keine Anpassung der Anzeigenpreise vorgenommen. Dies wirkt sich negativ auf den Index aus.

Im TV stiegen die Plan-TKP im Jahresrückblick in der Deutschschweiz bei jüngeren Zielgruppen (15-49-Jährige) mit plus 9,3 Prozent gegenüber Vorjahr nochmals deutlich an. Dafür wird die verspätete Einführung von Hi-Res TV – hybriden TV-Daten – per 1. Juli als einer der Gründe genannt. Durch eine entsprechende Preisanpassung blieben die Plan-TKP vor allem bei älteren Zielgruppen relativ stabil, stiegen jedoch bei den Jüngeren trotzdem an. Der allgemeine Reichweitenverlust vom linearen TV und mangelnde Erfahrung mit den neuen Hi-Res TV-Daten führen weiterhin dazu, dass die effektiven Kontaktleistungen immer wieder stark von den geplanten Werten abweichen.

Die Leistungsentwicklung der «analogen» Out-of-Home-Angebote (OOH) ist im Jahresvergleich stabil bis leicht sinkend. Allerdings wurde bisher DOOH im Index noch nicht erhoben. Die Erhebung der digitalen Angebote ist für 2023 im Index geplant.

Im Kino ist der Index in diesem Jahr um geringe 0.9 Punkte gestiegen. Coronabedingt gab es für 2021 keine MACH Cinema Studie und deshalb keine Kontaktdaten.

Im Radio ist eine allgemeine Verteuerung auf Grund von abnehmenden Zuhörerzahlen festzustellen. Die Preise selbst blieben weitgehend stabil.

Mit der regelmässigen Publikation des Media Preis-/Leistungsindex leisten die beiden Verbände gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Transparenz im Schweizer Mediageschäft.

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