Rezepte für Fachverlage und ihre Social-Media-Nutzung

Sunnie J. Groeneveld wird an der Trendtagung Fach- und Spezialmedien über Social-Media-Nutzung in Fachverlagen referieren. Was die Besucher:innen erwarten dürfen, hat sie Werbewoche.ch genauer verraten.

Werbewoche.ch: Sunnie J. Groeneveld, Fachverlage transformieren sich und werden digitaler. Als Verwaltungsrätin bei der Galledia Gruppe sind Sie in engem Austausch und nah am Puls. Worauf dürfen sich die Besucher:innen der Trendtagung freuen, welche Akzente setzen Sie in ihrem Inputreferat?

Sunnie Groeneveld: Im Referat werde ich nach einer kurzen Tour d’Horizon zu Social Media und dessen Einfluss auf die Verlagsbranche vor allem darauf eingehen, mit welchen konkreten Rezepten Fachverlage Social Media erfolgreich einsetzen können, um ihre Leserschaft besser zu erreichen, ihre Communities zu stärken und ihre Reichweite zu erhöhen. Soviel vorweg: ein Grossteil der Rezepte setzt sich intensiv mit dem Triumvirat von Social-Media-Mobil-Bewegtbild auseinander.

 

Welche Chancen und Herausforderungen kommen auf die Fachverlage zu?

Immer mehr Leser finden über Social Media zum Fachverlag. Ob das traditionelle Verlagsmodell, ein mediales Produkt für ein Fachpublikum zu entwickeln und es dann – sofern ausreichend Inserenten gefunden sind – auf den Markt zu schmeissen, auch in Zukunft weiterhin gut funktioniert, bezweifle ich. Die Wertschöpfung liegt zunehmend in der Kombinationen individueller Angebote von Inhalten und Dienstleistungen und der Bedienung ebenso vielfältiger, vorwiegend digitaler Medienkanäle. Communities und Social Media werden für den Verlag zum Treiber von Produktentwicklung und zum wertvollen Marketing-Tool, was für zahlreiche Fachverlage Chance und Herausforderung zugleich ist, weil viele diese Kanäle bisher stiefmütterlich behandeln und den digitalen Dialog mit ihren Communities oft nur punktuell beherrschen.

 

Wie schätzen Sie die Wichtigkeit von Social Media ein in Bezug auf Fach- und Spezialmedien?

Ich schätze sie als hoch ein. Inhalte werden immer mehr über Social Media konsumiert und dort vor allem im Videoformat. Youtube, Instagram und TikTok tragen zur steigenden Popularität des Bewegtbilder bei, insbesondere bei der Generation Y und Z. Zwar sind Fachbeiträge weiterhin gefragt, doch aufgrund der Informationsflut, ist das Interesse daran auch stark davon abhängig, ob es von einem Bekannten oder einem vertrautem Influencer auf Social Media empfohlen wird.

 

Gerade Fachmedien haben das Problem, eine jüngere Zielgruppe (Lernende, MaturandInnen, Studierende …) zu erreichen. Kann Social Media hier helfen?

Ja auf jeden Fall. Es geht aber nicht nur um Lernende und Maturanden. Bis 2025 machen Gen Y und Gen Z über die Hälfte aller Arbeitnehmenden weltweit aus. Das heisst, wenn Sie als Fachmedium das Ziel haben, die Mehrheit der Professionals zu erreichen, dann müssen Sie auf jenen Plattformen stattzufinden, wo Ihre Leser den Grossteil ihrer digitalen Aufmerksamkeit investieren und das ist Social Media.


Sunnie J. Groeneveld ist Unternehmerin, Verwaltungsrätin, Autorin und Referentin. Sie ist Gründerin und Managing Partner der Beratungsfirma Inspire 925 sowie Verwaltungsrätin von fünf mittelgrossen Schweizer Unternehmen im Ingenieur-, Medien-, IT-, Versicherungs- und Kommunikationssektor sowie Studiengangsleiterin des Executive MBA Digital Leadership an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. 

Anmeldung zur Trendtagung Fach- und Spezialmedien.

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