78 Tamedia-Journalistinnen protestieren gegen Diskriminierung

Bei Tamedia werden Frauen «ausgebremst, zurechtgewiesen und schlechter entlohnt» als Männer. Das schrieben 78 Tamedia-Journalistinnen in einem Brief an Chefredaktion und Geschäftsleitung.

(© Raisa Durandi)

An Sitzungen kämen Frauen weniger zu Wort, ihre Vorschläge würden nicht ernst genommen oder lächerlich gemacht, heisst es in dem am Wochenende auf Twitter veröffentlichten Brief. Es herrsche eine von Männern geprägte Betriebskultur.

Männer seien auf den Redaktionen in der Überzahl und besetzten fast alle Schlüsselpositionen. Männer würden aufsteigen und Frauen übergangen. Die Probleme seien strukturell.

Die Unterzeichnerinnen des Briefes fordern sofortige Massnahmen, damit sich ihre Lage verbessert. «Wir erwarten, dass die Beleidigungen und Beschimpfungen aufhören; wir erwarten, mit Anstand und Respekt behandelt zu werden», schrieben sie.

Offenbar sieht auch die Chefredaktion einen Handlungsbedarf. Tamedia-Chefredaktor Arthur Rutishauser erklärte am Sonntag gegenüber Persoenlich.com: «Wir sind uns bewusst, dass die bisherigen Massnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in den Redaktionen und insbesondere in Führungspositionen nicht ausreichen und es Zeit für eine verbindliche Strategie ist.» (SDA)

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