Supino knüpft Erhalt von «Berner Modell» an Bedingungen

Tamedia will gemäss Verleger Pietro Supino das «Berner Modell» mit zwei sich konkurrierenden Tageszeitungen weiterführen. Den Erhalt von Der Bund und der Berner Zeitung knüpft Supino jedoch unter anderem an politische Bedingungen.

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Nebst der Zahlungsbereitschaft des Lesepublikums sowie Werbeinvestitionen der Wirtschaft sei die Politik gefordert, schreibt Supino, der auch den Verlegerverband Schweizer Medien präsidiert, in einem am Donnerstag zum 170-jährigen Bestehen der Tageszeitung Der Bund erschienenen Beitrag.

Die Politik könne massgeblich zur Bewältigung des Strukturwandels beitragen. Dies beispielsweise, indem das Bundesparlament verhindere, dass Bund und Berner Zeitung im Gesetz über die Förderung von Onlinemedien durch die sogenannte Holdingklausel benachteiligt werden.

Der Zusammenschluss unter einem Unternehmensdach sei aber eine Voraussetzung dafür, «dass in Bern zwei Zeitungen mit respektablen Redaktionen erhalten werden konnten». Mit Blick in die Zukunft sei dies nur möglich, wenn diese unternehmerische Leistung geschätzt werde und die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Vergleich zu anderen Medienangeboten «nicht schlechter sind».

Die Vorlage zur Medienförderung kommt voraussichtlich in der Wintersession in den Nationalrat. Frühestens im Frühling könnte das Medienpaket bereinigt werden, eine Inkraftsetzung ist frühestens anfangs 2022 realistisch.

 

«Wettbewerbsverzerrung» durch Anzeiger

Ein weiteres Beispiel dafür, «wie die Politik einen wesentlichen Beitrag leisten kann, sind die Anzeiger», schreibt Supino. Anstatt mit den Anzeigern «viel Geld zu verlieren und den Wettbewerb zu verzerren», sollten die Regierungen von Stadt und Kanton Bern nach einer gemeinsamen Lösung suchen. (SDA)

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