Pluralistisch, unabhängig, wirtschaftlich: So stellt sich Markus Somm «Säntis» vor

Im Radio-1-Talk «Roger gegen Markus» bestätigte Markus Somm die Recherchen der Schweiz am Wochenende zu seinem Medienprojekt «Säntis» - und führte verschiedene Punkte genauer aus.

Markus Somm

Am Samstag berichtete die Schweiz am Wochenende, Ex-BaZ-Chefredaktor Markus Somm rekrutiere aktuell Investoren für ein rechtes Medienprojekt, das ein Gegenstück zur – gemäss Ansicht Somms – ansonsten links geprägten Schweizer Medienlandschaft darstellen soll (Werbewoche.ch berichtete).

In der Talkshow «Roger gegen Markus», in der Somm wöchentlich aktuelle Themen mit Radio-1-Chef Roger Schawinski kontrovers diskutiert, führte der «Säntis»-Initiator seine medialen Pläne aus.

 

Keine dominierenden Investoren

Eine Stärke sieht Somm bei der Finanzierung des Projektes: Viele Investoren, die parteipolitisch ungebunden seien – also keine aktiven Politiker. «Sehr viele, die wenig zahlen – das führt dazu, dass niemand dominieren wird», so Somm. «Ein Medium, das unglaublich unabhängig sein kann», prophezeit der aktuelle Tamedia-Publizist.

Dabei ist Somm wichtig, dass er sich auch selbst als Investor beteiligt. «Wenn ich als Unternehmer glaubwürdig sein will, muss ich mich auch finanziell einbringen.» Wie hoch die Eigeninvestition sein wird, weiss er aber noch nicht – das müsse erst noch festgelegt werden.

 

Projekt soll Dividende abwerfen

Somm legt dabei Wert darauf, dass es sich aus Sicht der Investoren nicht um eine «Charity-Veranstaltung irgendwelcher politisch motivierter Leute» handle. Zwar seien diese «auch ideell getrieben», sähen das Engagement aber klar als Investment, das sich rechnen soll. «Wir wollen eine Dividende zahlen», so die Ansage des Ex-Chefredaktors der Basler Zeitung.

 

Redaktionsgrösse steht noch in den Sternen

Die in der Präsentation angekündigte schlanke Redaktion, die lediglich acht Personen umfassen soll, scheint noch alles andere als in Stein gemeisselt. «Wir sind den Businessplan am überdenken, die Teamgrösse ist noch nicht festgelegt», winkt Somm ab. «Natürlich müssen wir zu Beginn schauen, dass wir die Kosten im Griff haben, aber gleichzeitig brauchen wir auch ein paar Journalisten, die etwas auslösen können – die Investoren wollen ein Medium, das man hört.»

 

Pluralistisches Medium

Bei der Ausrichtung des neuen Medium will Somm auf bewährte Muster setzen: «Die BaZ war eine vernünftige Zeitung, klar rechts-liberal mit sehr vielen linken Stimmen und linken Journalisten.» Genau so soll es auch bei «Säntis» sein: «Ich mache ein pluralistisches Medium, aber eines, in dem man auch den Standpunkt des Chefredaktors – der dann vielleicht ich bin – hört.»

Und der Name «Säntis»? Er finde ihn zwar «Hammer», sagt Somm, doch scheint es sich dabei aktuell um nicht mehr als einen Arbeitstitel zu handeln. «Wir werden sehen. Das sind alles so Sachen, die noch offen sind, aber über die wir nicht sprechen.»

 

Foto: SRF

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