Ringier prüft neue Sport-Sendungen für Blick TV

Blick TV könnte bald zum Zweitverwerter von Sportrechten werden. Das soll dem – laut NZZ am Sonntag – mässig gestarteten Web-TV-Projekt neuen Schub verleihen.

Blick TV

Die Verpflichtung des prominenten Sport-Aushängeschildes Steffi Bucheli hat Gerüchte aufkommen lassen, Ringier könnte mit Blick TV ins Rennen um die Live-Rechte der Fussball- und Eishockey-Ligen einsteigen. Unter Buchelis Führung hat sich UPC mit dem Pay-TV-Sender MySports unter anderem sämtliche Rechte der höchsten Eishockey-Liga gesichert und damit die Vorherrschaft der SRG ins Wanken gebracht (Werbewoche.ch berichtete).

Buhlt in Zukunft auch Ringier mit Playern wie Swisscom (Teleclub), UPC (MySports) oder Sky um die begehrten Live-Sportrechte, um mit Blick TV Fussball- und Eishockeyspiele übertragen zu können? Laut der Einschätzung der NZZ am Sonntag ein unwahrscheinliches Szenario. Der Grund: Ringier fokussiere sich mit Blick TV auf die Smartphone-Bildschirme, die für Wiedergabe von Matches wenig geeignet seien.

 

Inhalte aufs Smartphone zugeschnitten

Dennoch liebäugelt Ringier mit dem attraktiven Sport-Segment und prüft die Lancierung neuer Formate, für die man als Zweitverwerter von Sportrechten auftreten würde. Denkbar seien für das Smartphone konzipierte Sportformate, «zum Beispiel Fussball- und Eishockey-Shows – prägnant, auf den Punkt», sagt Ringier-CEO Marc Walder, der die Lancierung von Blick TV massgeblich vorangetrieben und verantwortet hat.

Möglich wären also Sendungen à la «Alle Spiele, alle Tore», in denen Experten über die Spielrunden diskutieren, alle relevanten Szenen der Spiele und Interviews gezeigt werden. Bereits in den vergangenen Jahren hat Blick.ch ähnliche Spielzusammenfassungen gezeigt und ist hierzu Kooperationen mit Teleclub und DAZN eingegangen.

 

Zuschauer klicken bei moderierten Beiträgen weg

Das neue Sportangebot könnte dazu beitragen, dass die Attraktivität von Blick TV und somit die Nutzerzahlen steigen. Die NZZ am Sonntag will nämlich wissen, dass man bei Ringier mit dem bisherigen Verlauf seit Lancierung im Februar 2020 «mässig zufrieden» ist. Wenig Grund zur Sorge gäben zwar die problemlos funktionierenden technischen Abläufe. Jedoch sei man ernüchtert über die Entwicklung der Videobeiträge, die in Blick.ch-Beiträge eingebettet seien. Diese werden aus den Sendungen von Blick TV herausgeschnitten und beinhalten oft zuerst eine Anmoderation. Dies führt scheinbar dazu, dass viele Zuschauer verfrüht wegklicken, während die unmoderierten Beiträge vor dem Start von Blick TV sich grosser Beliebtheit erfreuten.

Wie die NZZ am Sonntag schreibt, hat Ringier nun einen Lenkungsausschuss eingesetzt, den Problemen auf den Grund gehen soll. Die geplanten Sport-Shows könnten dazu beitragen, dass Zuschauer länger dran bleiben.

 

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