Rekordzahlen beim SRF wegen Coronavirus

Das Informationsbedürfnis der Schweizer Bevölkerung in Sachen Coronavirus beschert dem SRF Rekordzahlen: Die «Tagesschau» vom Dienstagabend erreichte 1,35 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Das entspricht einem Marktanteil von 69,3 Prozent.

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Das bedeutet, dass von allen Einwohnern, die zu dieser Zeit vor dem Fernseher oder sonst einem Empfangsgerät sassen, knapp 70 Prozent die «Tagesschau» sahen. Solche Zahlen schafft sonst höchstens ein Fussball WM-Final.

In ruhigen Zeiten macht die «Tagesschau» rund 50 Prozent Marktanteil. Die ebenfalls am Dienstag ausgestrahlte Sondersendung «Tagesschau spezial» mit weiteren Informationen zur Corona-Krise erreichte ebenfalls stolze 960’000 Zuschauerinnen und Zuschauer, was einem Marktanteil von 49,3 Prozent entspricht.

 

«Enorme Betroffenheit»

TV-Chefredaktor Tristan Brenn bezeichnet diese Zahlen am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA als «ausserordentlich». Das widerspiegle das enorme Informationsbedürfnis und die Betroffenheit der Leute.

Die alte «Lagerfeuer»-Funktion nimmt das SRF auch abgesehen von reinen Informationssendungen vermehrt wieder ein. Weil sich der Alltag der Bevölkerung mehrheitlich in den eigenen vier Wänden abspielt, hat das SRF sein Programm entsprechend angepasst.

 

«Zäme dihei»

An den Samstagabenden heisst es bei SRF1 künftig «Zäme dihei». Sofakonzerte und Schaltungen in die Stuben der Bevölkerung sollen für Ablenkung sorgen. Kinder und Jugendliche – respektive deren Eltern – werden von den SRF-Sendern beim Fernunterricht und bei der Freizeitgestaltung unterstützt.

Wer gerne Sportsendungen schaut, wird die nächsten Woche mit weniger zufrieden sein müssen. Weil kaum Anlässe stattfinden, wird «Sportaktuell» durch einen deutlich kürzeren «Sportflash» ersetzt.

Wie die anderen Medienhäuser hat auch SRF seine Mitarbeitenden grösstenteils nach Hause ins Homeoffice geschickt. Spürbare Auswirkungen auf das Programm hat dies bisher nur in der Ostschweiz: Beim Radio SRF 1 wird das «Regionaljournal Graubünden» ab dieser Woche ins «Regionaljournal Ostschweiz» integriert. So sei es möglich, den Informationsauftrag weiterhin zu erfüllen. (SDA)

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