SFJ-Award: Das sind die besten Fachjournalisten der Schweiz!

Alljährlich vergibt der Verband Schweizer Fachjournalisten (SFJ) Awards für die besten Reportagen - so auch am 20. November 2019. Das sind die Gewinner.

Fachjournalisten sehen sich mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: Sie bereiten Themen für ein in der Regel bestens informiertes Publikum auf, das hohe Ansprüche stellt. Daher müssen sie bei ihrer Arbeit in die Tiefe gehen – aber gleichzeitig darauf achten, elegant und gefällig zu schreiben. 

Jedes Jahr würdigt der Verband Schweizer Fachjournalisten (SFJ) jene Autorinnen und Autoren, die besonders innovative oder kunstvolle Antworten auf die genannten Herausforderungen gefunden haben. So auch am 20. November 2019 im Zentrum Sihl-City. 

Die Erstplatzierte: Judit Solt für TEC21

Welche Herausforderungen stellen sich Architektur- und Ingenieurbüros, wenn Projekteingaben zunehmend als BIM-Modell erfolgen, das heisst, sie sich der Methode des «Building Information Modeling» bedienen müssen? Dieser Frage ging die Journalistin Judith Solt im Magazin TEC21 nach – und sicherte sich mit ihrem Artikel den ersten Platz bei den SFJ-Awards.

Der Autorin sei es laut der Jury gelungen, «in hervorragender Weise herauszuarbeiten, wie folgenreich dieser Umbruch ist – und wie wenig er die Planungsbranche bisher aufzurütteln vermochte». Der umfangreiche Text bleibe durch seine transparente Gliederung jederzeit übersichtlich; die Leserinnen und Leser würden durch treffende Zwischentitel konsequent von Aspekt zu Aspekt geführt, wobei auch vor pointierten Aussagen nicht zurückgeschreckt werde («Die Köpfe stecken tief im Sand»).

Gewinner_SFJ-Award

So sehen Sieger aus: Die Gewinner der SFJ-Awards 2019 Markus Gehrig, Judit Solt und Carmen Hocker (v.l.) . 

Die Zweitplatzierte: Carmen Hocker für Bioterra

Der Beitrag in Bioterra, mit dem Carmen Hocker den zweiten Platz bei den SFJ-Awards gewann, widmet sich Der reich illustrierte Beitrag widmet sich der «facettenreichen Wechselbeziehung zwischen Pflanze und Bestäuber». Ein solch zoologisch-botanisches Thema in einem Magazin, das sich an Menschen richtet, «die mit Freude, Genuss und aus Liebe zur Umwelt ihren Garten und Balkon biologisch und naturnah pflegen» (Homepage), verlangt eine Vermittlungsstrategie, die Veranschaulichung, eine zielgruppenadäquate Erklärungstiefe sowie Nutzwert gewährleistet, ohne dass fachlich versiertere Leser/innen unterfordert werden.

Die Autorin habe diese Aufgabe laut der Jury in mustergültiger Weise gelöst. Fachbegriffe wie «Signalverstärkung», «Mimikry» oder «Nahrungstäuschungsblume» habe sie leicht fasslich erklärt und durch Beispiele und präzise Illustrationen veranschaulicht. Zur Erläuterung habe sie ausserdem zwei Fachleute herangezogen, die in laiengerechter Sprache zu formulieren wussten. 

Der Drittplatzierte: Markus Gehrig für Elektrotechnik

Den dritten Platz sicherte sich Markus Gehrig mit einem Artikel im Magazin Elektrotechnik: Je mehr Elektrofahrzeuge in Betrieb sind, desto stärker müssen sich Elektroplaner auch über kostengünstige Grundinstallationen beispielsweise in Tiefgaragen Gedanken machen. Was es dabei zu bedenken gibt, führt Gehrig in seinem Fachtext aus. Und hat, um dem Lesepublikum praktische Hilfe zu leisten, umfangreiche eigene Berechnungen zu Ladedauer und -leistung angestellt, deren Resultate in tabellarischen Übersichten präsentiert werden.

Das imponierte der Award-Jury: «Die einfache, aber wirkungsvolle Strukturierung sowie die Anreicherung des Haupttexts mit zahlreichen Modulen (Erklärgrafiken, Glossar, Tabellen, Erklärkasten, Quellenverzeichnis und Nachweise) helfen bei der Verarbeitung der geballten Information – kein Wunder, ist dieser Fachjournalist auch als Ausbildner an einer Höheren Fachschule tätig», hiess es in ihrer Begründung.

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