Youtube wird zum zweiten Bildschirm von RTS

Das Westschweizer Schweizer Radio Fernsehen (RTS) freut sich über seine «sehr gute Publikumsperformance» im Jahr 2018. Seine Radio- und Fernsehsender haben in der Westschweiz trotz Konkurrenz eine führende Position. Immer mehr Beiträge werden in den sozialen Netzwerken konsumiert.

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«Youtube wird immer mehr zu unserem zweiten Fernseher», sagte RTS-Direktor Pascal Crittin am Dienstag vor den Medien. Auf dieser vor allem bei der Jugend beliebten Plattform verzeichneten die RTS-Konten durchschnittlich 169’999 Aufrufe pro Tag, ein Plus von 75 Prozent. Neu sind auch auf Instagram mehr Inhalte verfügbar.

Die Website Rts.ch ist die am zweithäufigsten aufgerufene Medien-Website in der Westschweiz, hinter 20minutes.ch. Die täglichen Besucherzahlen stiegen im vergangenen Jahr um 17 Prozent, vor allem dank des Sports und der Berichterstattung über die Fussballweltmeisterschaft.

Mehr TV-Publikum

Nach einem leichten Rückgang im Jahr 2017 hat RTS beim traditionellen TV-Publikum wieder an Boden gut gemacht. Zusammen erreichten RTS 1 und 2 im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 35,3 Prozent (33,2 Prozent im Jahr 2017 und 34 Prozent im Jahr 2016). «Dieser leichte Anstieg ging zu Lasten der französischen TV-Sender. Das zeigt, dass die Nähe einer unserer Vorteile ist», sagte Crittin.

Beim Radio ist ein Vergleich zu den Vorjahren schwierig, weil sich die Berechnungsmethode geändert hat. Die Kanäle haben einen gemeinsamen Marktanteil von 50,9 Prozent. RTS 1 steht bei allen Altersgruppen an der Spitze, mit Ausnahme der 35- bis 44-Jährigen, die Couleur 3 bevorzugen.

Gefilmte Radionews im Web

RTS nutzte die Gelegenheit vor den Medien auch dazu, um ein paar Neuheiten zu präsentieren. Ab dem 3. Juni wird die Radionachrichtensendung Forum gefilmt und live auf RTS 2 und im Web übertragen.

Dies sei ein neuer Schritt in der Annäherung zwischen Radio, Fernsehen und Internet. Um die multimedialen Herausforderungen zu meistern, wird in Lausanne ein neues automatisiertes Studio mit neun Kameras eingerichtet.

Sparen ja, aber nicht beim Programm

Der SRG-Sparplan in der Höhe von 100 Millionen Franken soll bei RTS laut dem Direktor nicht zu Lasten des Programms gehen. Bei RTS «werden wir nur sehr wenig am Programm herumschrauben und die Auswirkungen auf die aktuellen Stellen werden marginal sein», sagte er. Stattdessen soll bei Infrastruktur, Gebäuden und bei der Beschaffungen von Inhalten gespart werden. (SDA)

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