Streikankündigung bei Tamedia Romandie bis Verhandlungsende ausgesetzt

Nach dem Ende von Le Matin setzen die französischsprachigen Redaktionen von Tamedia auf die Verhandlungen mit der Konzernleitung vor der Schlichtungsstelle des Kantons Waadt.

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Am Montag haben sie dafür ihre Vertreter bestimmt. Höchste Priorität hat die Aushandlung eines Sozialplans. Rund 70 Mitglieder der französischsprachigen Redaktion von Tamedia stimmten am Montag in Lausanne mit grosser Mehrheit der Aussetzung der Streikankündigung zu. Dies bis zum Ende der Verhandlungen, das in gegenseitigem Einverständnis mit Tamedia festgelegt wurde, wie die Gewerkschaft Syndicom und der Berufsverband Impressum mitteilten. «Wir haben fünf Wochen Verhandlungszeit. Dies erscheint sinnvoll, um sich auf einen Sozialplan zu einigen», sagte Karim Di Matteo, Präsident der Mitarbeiterkommission von 24 heures der Agentur Keystone-SDA. Nach Abschluss des Sozialplans würden vier weitere allgemeine Forderungen diskutiert.

Die Vollversammlung erwartet vom Zürcher Medienkonzern, dass die aus wirtschaftlichen Gründen ausgesprochenen Kündigungen während der Verhandlungen aufgehoben werden. Tamedia habe bereits bestätigt, dass die Kündigungsfristen für die im Juni gekündigten 21 Personen um einen Monat verlängert würden, heisst es Communiqué von Syndicom und Impressum weiter. Diese Verlängerung sei Teil der Verpflichtungen, die bei der Mediation durch den Waadtländer Staatsrat eingegangen worden seien.

Nach Ansicht der gewählten Delegation aus Mitgliedern der Redaktionen und der Gewerkschaft Syndicom und des Berufsverbands Impressum sollte es «dank dem neu aufgenommenen Dialog möglich sein, endlich eine Lösung für die gekündigten Mitarbeitenden zu finden». Die Delegation begrüsse es, dass Tamedia zu einer Diskussion über Themen bereit sei, welche über die Einstellung der gedruckten Ausgabe der Tageszeitung Le Matin hinausgingen – so über die Zukunft der Westschweizer Titel der Mediengruppe. (SDA)

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