SDA-Arbeitskonflikt: Reko und Gewerkschaften zufrieden

Die Redaktionskommission (Reko) der SDA, die Gewerkschaft Syndicom und der Berufsverband Impressum zeigten sich am Mittwoch vor den Medien in Bern grundsätzlich zufrieden mit dem Vergleich.

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«Wir stehen am Ende eine Marathons. 148 Tage nach dem Streik der SDA-Redaktion ist ein Vergleich unterschrieben worden», erklärte Reko-Mitglied Sebastian Gänger an der Medienkonferenz. Der Streik, den die Redaktion geschlossen durchgeführt habe, habe sich gelohnt. Erfreulich sei das Ergebnis besonders für die Mitarbeitenden über 60. Es bleibe aber ein fader Beigeschmack, da eine Einigung schon Mitte Februar bei den Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat möglich gewesen wäre.

Ursprünglich war ein Abbau von 35,6 Stellen geplant gewesen. Durch Kündigungen, Pensenreduktionen und rund 25 freiwilligen Abgängen in den letzten Monaten und Wochen ist der Abbau laut Gänger inzwischen grösser als ursprünglich geplant. Auch für die Vizepräsidentin der Gewerkschaft Syndicom, Stephanie Vonarburg, ist das Resultat unter dem Strich gut. Zentral sei, dass die über 60-Jährigen die Wahl hätten, eine Wiedereinstellung anzunehmen oder gemäss dem Sozialplan auszutreten.

«Gleicher Lohn und gleiche Bedingungen wie zuvor und Kündigungsschutz für die über 60-Jährigen, das hatten wir in der Medienbranche bisher noch nie», sagte Vonarburg. Bei den Abgangsentschädigungen handle es sich zudem um wirkliche Abgangsentschädigungen, da sie an keine weiteren Bedingungen geknüpft seien. Als «relativ gutes Resultat» bezeichnete Impressum-Zentralsekretär Michael Burkard den Vergleich. Angesichts der in Millionenhöhe ausbezahlten Dividenden seien es aber nur «Brosamen vom Tisch der Verlagsherren». Impressum hoffe auf mehr Weitsicht und Sozialkompetenz des fusionierten Verwaltungsrates. (SDA)

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