Ausländische Rechte müllen Ombudsmann wegen Aufklärungsserien zu

Rechtspopulisten aus dem nahen Ausland haben den Ombudsmann der SRG mit fast 10'000 Beanstandungen über zwei Aufklärungsserien eingedeckt. Ombudsmann Roger Blum spricht von Missbrauch des Verfahrens.

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«Die Mailbox war völlig zugemüllt», schreibt Blum im Newsletter vom Dienstag. Ende Januar deckten ihn Kritiker mit insgesamt 9340 Eingaben ein – immer mit dem gleichen Text von jeweils anderen Absendern.

Sie beschwerten sich über die beiden Aufklärungsserien «Dr. Bock» und «Jenny-Wanessa», die sich an Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren richteten und als SRF-Videos auf YouTube und im Webplayer liefen. Die Beanstander kritisierten, darin würden «völlig skrupellos» Themen wie Pornographie, Selbstbefriedigung oder Oralsex behandelt. Kinder und Jugendliche würden «in zutiefst anstössiger, ekelerregender Weise» mit Themen konfrontiert, «die jedem anständigen Menschen die Schamesröte ins Gesicht treiben».

Patrioten gegen Homo-Ehe

Roger Blum hat sich die Serien angeschaut und geht davon aus, dass die Beanstander dies nicht taten. Die Serie «Dr. Bock» sei optimale Aufklärung – die Serie sei sachgerecht und erfülle alle Bedingungen des Jugendschutzes. Er konnte die Beanstandungen daher nicht unterstützen. Auf die Kritik an «Jenny-Wanessa» trat er nicht ein, da die Serie bereits ausgelaufen war.

Laut Blum stammen die Kritiker aus rechtspopulistischen Kreisen, vorwiegend aus Deutschland, Österreich und Südtirol. Die PatriotPetition.org beschreibt sich als «eine Initiative aufrechter Patrioten», die unter anderem gegen die Ehe zwischen Homosexuellen kämpft. (SDA)

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