«Medien für alle» lanciert neues Crowdfunding gegen No-Billag-Initiative

Der Verein «Medien für alle» lancierte am Sonntag ein nationales, viersprachiges Crowdfunding mit dem ambitionierten Ziel, innerhalb von 21 Tagen 120'000 Franken zur Finanzierung der Kampagne gegen No Billag zu sammeln.

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Die Umfragen zur Inititiative sagten ein knappes Resultat voraus, es sei deshalb entscheidend, die Untentschlossenen zu einem Nein bewegen zu können, schreiben die Crowfunding-Initianten in einer Mitteilung.

«Die No-Billag-Initiative beruht auf sehr viel Fehlinformation. Die meisten Leute haben noch nicht verstanden, was dabei wirklich auf dem Spiel steht», warnt Frédéric Gonseth, Schweizer Filmemacher und Ko-Präsident bei «Medien für alle». «Die Initianten sprechen über Empfangsgebühren, obwohl es in Wahrheit um ein Referendum zur Abschaffung des medialen Service public in der Schweiz geht». «Wird die Initiative angenommen, wird der gesamte audiovisuelle Sektor privatisiert», ergänzt Nina Scheu, Ko-Präsidentin Deutschschweiz bei «Medien für alle».

«Was wir ablehnen», so Alberto Chollet, Journalist und Ko-Präsident Tessin bei «Medien für alle», «ist das von der Initiative propagierte ökonomische und soziale Modell. Wir setzen uns für einen starken medialen Service public ein und kämpfen gegen die totale Privatisierung des Mediensektors.»

Anfang 2017 hatten die No Billag-Initianten selbst eine Crowdfunding Kampagne auf Wemakeit geplant. Wemakeit beurteilte die Kampagne jedoch als «extrem» und «politisch gefährlich» und entschied sich, das Crowdfunding zu beenden (Werbewoche.ch berichtete). Die Wemakeit-Betreiber bestätigen ihr Engagement gegen die No Billag Initiative, indem sie Medien für Alle die Plattform zum Sammeln von Unterstützungsgeldern zur Verfügung stellen. Man begrüsse «dieses mutige Engagement eines privaten Unternehmens zugunsten des Allgemeinwohls», schreibt der Verein.

Der Verein «Medien für alle» wurde 2015 im Anschluss an die RTVG-Abstimmung gegründet und setzt sich für Qualität und Vielfalt der Schweizer Print-, elektronischen und Online-Medien ein. Der Verein ist ein Zusammenschluss aus Mediengewerkschaften und -verbänden (SSM, Syndicom, Impressum), Verbänden der Filmbranche und aus der Kultur. «Medien für alle» engagiert sich schweizweit in der Koordination sämtlicher aktiver Gruppen gegen No Billag, insbesondere in der Zusammenarbeit der regionalen Komitees (Association contre la disparition des radio-tv, Nein zum Sendeschluss, NoBillag NoSvizzera). (pd/hae)

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