Die Tageszeitung La Quotidiana ist für vorerst ein Jahr gerettet

Die in Schwierigkeiten steckende rätoromanische Tageszeitung La Quotidiana erscheint definitiv auch 2018. Vier Partner haben 200'000 Franken zusammengebracht, um der einzigen Tageszeitung der Vierten Landessprache das Überleben für ein Zwischenjahr zu sichern.

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Neben dem Dachverband der rätoromanischen Sprachverbände, der Lia Rumantscha, beteiligen sich zu gleichen Teilen an der Finanzspritze der Bund, der Kanton Graubünden und die rätoromanische Nachrichtenagentur ANR. Die Beteiligten steuern je 50’000 Franken bei, damit La Quotidiana weiter erscheint. Das gab Lia Rumantscha-Präsident Johannes Flury am Donnerstag in Chur bekannt.

In Frage gestellt ist die Herausgabe des Blattes seit letztem März. Damals kündigte das Churer Medienhaus Somedia an, das Defizit der Zeitungsproduktion nur noch bis Ende 2017 zu übernehmen. Seither wird auf verschiedenen Ebenen fieberhaft nach einer Lösung für das Blatt gesucht, das vor 20 Jahren mit einer Auflage von 6000 Exemplaren auf den Markt gekommen ist. Die Auflage sank inzwischen auf täglich 4000 abonnierte Zeitungen.

Medias rumantschas 2019

Von den aufgebrachten 200’000 Franken fliessen 150’000 Franken direkt in die Erhaltung der Tageszeitung. Die anderen 50’000 Franken werden für ein Zukunftsprojekt eingesetzt. Medias rumantschas 2019 heisst es.

Das Projekt startet Anfang September unter der Federführung der Lia Rumantscha mit dem Ziel, ein taugliches zukünftiges Medienangebot in romanischer Sprache zu entwickeln. Eingebunden sind alle romanischen Medien, herauskommen soll ein Konzept, das sowohl gedruckte als auch digitale Formate umfasst. Teil des Projekts ist die Analyse des Ist-Zustandes der rätoromanischen Medienlandschaft.

Gefragt ist überdies die Meinung der Kundschaft. Dazu soll eine professionell aufgezogene Meinungsumfrage bei den Konsumentinnen und Konsumenten durchgeführt werden. Konkrete Ideen der Projektleitung sollen bis Herbst 2018 auf dem Tisch liegen. (SDA)

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