Orell Füssli erzielt im ersten Halbjahr deutlich weniger Gewinn

Der Mischkonzern Orell Füssli hat im ersten Halbjahr 2017 etwas weniger umgesetzt und dabei auch noch deutlich weniger verdient. Der Umsatz sank um 5,4 Prozent auf 131,9 Millionen Franken. Unter dem Strich verdiente Orell Füssli aber über 40 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

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Im ersten Halbjahr 2016 lag der Gewinn noch bei 5 Millionen Franken. Per Ende Juni 2017 wird er nun noch auf 2,9 Millionen Franken beziffert, wie das im Buchhandel, im Banknotendruck sowie in der Industrie und im Verlagswesen tätige Unternehmen am Montag mitteilte. Das Betriebsergebnis brach in den ersten sechs Monaten 2017 um fast 60 Prozent auf noch 3,2 Millionen Franken ein. Hauptverantwortlich dafür sei die Anlagebauerin Atlantic Zeiser, heisst es im Aktionärsbrief.

Wechsel bei Atlantic Zeiser

Atlantic Zeiser stellt unter anderem Maschinen zum Druck von Seriennummern auf Banknoten oder Pässen her und ist im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht. Bei einem Umsatzeinbruch um 38 Prozent auf 23,6 Millionen Franken belief sich der Betriebsverlust auf 1,6 Millionen Franken. In der Vorjahresperiode lag der Betriebsgewinn noch bei 1,8 Millionen Franken.

Manfred Minich, Leiter von Atlantic Zeiser, verlässt laut Medienmitteilung im August das Unternehmen, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers übernimmt Konzernchef Martin Buyle interimistisch die Verantwortung. Zusätzlich wird Daniel Broger, bisher Leiter strategische Projekte, mit sofortiger Wirkung zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Er soll dort für die Unternehmensentwicklung verantwortlich sein.

Im Sicherheitsdruck, der mit Abstand wichtigsten Sparte, konnte Orell Füssli den Umsatz im ersten Halbjahr mit einem Plus von über 16 Prozent auf 64 Millionen Franken zwar deutlich steigern. Das Betriebsergebnis reduzierte sich allerdings um über 8 Prozent auf 7,8 Millionen Franken.

Buchhandel weitet Verluste aus

Nicht gut läuft es weiterhin im Buchhandel. Nach einem Betriebsverlust von bereits 0,7 Millionen Franken im Vorjahr weiteten sich im ersten Halbjahr 2017 die Verluste auf 1,8 Millionen Franken aus. Der Umsatz lag mit 39,2 Millionen Franken um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Orell Füssli erwähnt den Wegfall von ausserordentlichen Erträgen aus der Restrukturierung des Filialportfolios und die Abwanderung von Einkäufen in den Euro-Raum bedingt durch die Wechselkurssituation. Zweistellig gewachsen seien hingegen die Umsatzzahlen bei E-Books.

Die Verlage erzielten im ersten Halbjahr 2017 einen um 12 Prozent höheren Umsatz von 5,1 Millionen Franken. Das Plus stamme vor allem aus dem Bereich Sachbuch, während Lernmedien, Juristische Medien und Kinderbuch auf Vorjahresniveau lagen.

Im Aktionärsbrief bezeichnet Konzernchef Buyle das erste Halbjahr als anspruchsvoll. Das zweite Halbjahr werde im Zeichen des Aufholens von Rückständen aus den ersten sechs Monaten stehen. Für 2017 erwartet Orell Füssli laut Mitteilung insgesamt ein Ergebnis in der Grössenordnung des Vorjahres. Atlantic Zeiser habe für das zweiten Halbjahr das Ziel, den Nettoerlös in allen Geschäftsfeldern markant zu steigern und ein deutlich positives Ergebnis zu erwirtschaften. Der Sicherheitsdruck werde weiter an der Erhöhung der Produktivität und der Reduktion der Ausschusskosten arbeiten. Unter der Voraussetzung eines ansprechenden Weihnachtsgeschäftes wird im Buchhandel bereinigt um Sondereffekte eine vergleichbare Ergebnissituation wie im Vorjahr erwartet. (SDA)

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