Radio behauptet seinen Status als Reichweitenmedium

Das Medium Radio erreicht an einem durchschnittlichen Tag knapp 9 von 10 Personen der Schwei-zer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Die tägliche Nutzungsdauer pro erreichten Hörer reicht von 97 Minuten in der Suisse Romande bis zu 114 Minuten in der Deutschschweiz. Dies belegen die Zahlen des Mediapulse Radiopanels für das erste Semester 2017.

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Das Radio kann seine traditionell hohen Durchdringungswerte auch im ersten Halbjahr 2017 bestätigen und damit seinen Status als Reichweitenmedium behaupten. 86 Prozent der erwachsenen Personen in der Deutschschweiz kommen an einem durchschnittlichen Tag mit einem oder mehreren Radiosendern in Kontakt. In der Suisse Romande liegt dieser Wert bei 83 Prozent und in der Svizzera Italiana bei 88 Prozent. Im Trendvergleich zum ersten Semester 2016 zeigt sich in allen drei Sprachregionen ein Rückgang bei den Tagesreichweiten, der allerdings lediglich in der Deutschschweiz statistisch signifikant ist.

Betrachtet man die Zeit, die ein Hörer pro Tag mit der Nutzung von Radiosendern verbringt, geht der Spitzenrang mit 114 Minuten an die Deutschschweiz, dicht gefolgt von der Svizzera Italiana mit 112 Minuten und der Suisse Romande, wo die Nutzungsdauer mit 97 Minuten knapp unter der 100-Minuten-Marke liegt. Parallel zu den Reichweiten geht auch das Volumen der Radionutzung gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Der Verlust beläuft sich in allen drei Sprachregionen auf gut 4 Minuten.

Vergleicht man die Marktanteile der einzelnen Sendergruppen, so können die Sender der SRG SSR in der Svizzera Italiana drei Viertel und in den anderen beiden Landesteilen knapp zwei Drittel des Radiokonsums für sich verbuchen. Im Vorjahresvergleich müssen die SRG-Angebote in allen drei Sprachregionen Marktanteilsverluste in Kauf nehmen. Profitieren können davon vor allem die einheimischen Privatradios. Deren kumulierter Marktanteil liegt in der Deutschschweiz aktuell bei 32 Prozent, in der Suisse Romande bei 25 Prozent und in der Svizzera Italiana bei 17 Prozent.

Die Schweizer Radiowährung wird auf 2018 modernisiert

Ab 2018 wird die modernisierte Schweizer Radiowährung die Bestehende ablösen. Dabei kommt eine neue Generation von Messuhren (Mediawatch 4) zum Einsatz, welche den Radio-Konsum der Träger mit Hilfe eines eingebauten Mikrofones erfasst, diesen verschlüsselt, abspeichert und mittels einer Dockingstation zur Auswertung übermittelt. Neben der in Design und Technologie modernisierten Mediawatch 4 wird zusätzlich eine neue App als Messinstrument getestet, deren Daten vorerst aber noch nicht in die neue Messung einfliessen. Die neue Forschungstechnologie und Methodik, welche zu einer verbesserten Datenstabilität und schnelleren Datenverfügbarkeit führen, werden seit 1. Juli 2017 im Rahmen eines Parallelbetriebes zur bestehenden Messung eingeführt und analysiert.

Die definitive Umstellung auf die neue Schweizer Radiowährung erfolgt auf den 1. Januar 2018.

Zweimal jährlich veröffentlicht Mediapulse die offiziellen Nutzungszahlen des Schweizer Live-Radiokonsums via Kabel, UKW, DAB+ und Webradio der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung ab 15 Jahren. Die täglichen Daten aus dem Mediapulse Radiopanel gelten als offizielle Schweizer Radiowährung und werden von den Radiosendern für die Programmoptimierung und von der Werbewirtschaft für den zielgruppengerechten Verkauf von Werbespots verwendet. Seit 2013 erfasst die Messung auch die Verbreitung von Radioprogrammen über das Internet (Webstreams). Zudem wird seit dem 2. Semester 2014 die synchrone Ausstrahlung identischer Audiosignale über mehrere Radiostationen zusätzlich plausibilisiert und den einzelnen Programmen korrekt zugewiesen.

Die vollständigen Daten des 1. Semester 2017 finden Sie hier.

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