«Tagesschau» verärgert Rätoromanen

Die «Tageschau» hat den Dachverband der Rätoromanen in Rage gebracht. Die Nichterwähnung des Rätoromanischen in einem Beitrag über Sprachen in der Schweiz hat eine Intervention bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz zur Folge.

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Beanstandet von der Lia Rumantscha, dem Dachverband der rätoromanischen Sprachverbände, wird die «Tagesschau»-Hauptausgabe vom Mittwochabend. In der Sendung sei über die Vier- und Vielsprachigkeit der Schweiz berichtet worden, wobei die vierte Landessprache der Schweiz, das Rätoromanische, nicht erwähnt worden sei, teilte der Verband am Donnerstag mit.

Die Beanstandung der Sendung bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz begründet die Lia Rumantscha im Wesentlichen damit, dass «Tagesschau»-Beitrag nicht den Anforderungen des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen entsprochen habe. Kritisiert wird ausserdem die Nichterwähnung des Romanischen als Teilamtssprache.

SRF teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, die «Tagesschau» habe in der Berichterstattung zum Sprachenbericht des Bundesamtes für Statistik einen Aspekt herausgegriffen: nämlich denjenigen über die Verschiebung bei den Hauptsprachen. Beim Rätoromanischen habe es zwischen 1970 und 2014 keine wesentliche Veränderung gegeben. Deshalb sei das Rätoromanische nicht explizit in Text und Grafik erwähnt worden. Dieses Weglassen hätte laut SRF im Text kurz erwähnt werden können. Die Beanstandung bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz nimmt SRF zur Kenntnis, wie es hiess. (SDA)

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