«Aktuelle Machart nicht mehr zeitgemäss»

Die Mister-Schweiz-Wahl ist seit der letzten Ausstrahlung 2012 stillgelegt. Nur 45’700 Menschen verfolgten die Sendung damals auf 3+.

Auch die Miss-Schweiz kämpft ums Überleben. Besitzer Guido Fluri investiert jährlich sechsstellige Beträge, um den Umbau von Beauty-Veranstaltung zum Charity-Event weiter voranzutreiben. Seine Vision: Die Miss als Botschafterin für eine bessere Welt.

Nun schaltet sich erstmals 3+-Gründer und Reality-TV-König Dominik Kaiser in die Diskussion ein. «Die Wahlen zu Mister und Miss Schweiz sind in der aktuellen Machart nicht mehr zeitgemäss», sagt er zur Schweiz am Sonntag. Die beiden Brands müssten konsequent als TV-Format gedacht und konzipiert werden, um wieder eine Chance auf Erfolg zu haben.

Er selbst habe der Miss Schweiz Organisation dazu mehrfach Angebote gemacht, sagt Kaiser – unter anderem hätte man die Kosten für die TV-Sendungen komplett selbst übernommen. Bisher ohne Erfolg.

Ein Grund: Kaisers Konzept beisst sich mit Fluris Charity-Vision. «Die Fokussierung einer Miss Schweiz auf einen unnahbaren Gutmenschen» würde im TV nicht funktionieren, ist Kaiser überzeugt. Er will «richtige Menschen zum Anfassen», Drama, Emotionen – keine Protagonisten.

Ein weiterer Grund: Laut Gudio Fluri hätte die Miss-Origanisation 3+ die Sponsoreneinnahmen abtreten müssen. Und somit einen Grossteil der Einnahmen, welche zur Finanzierung des Missen-Lohns, der Administration und des Wahlevents nötig sind.

Laut von der Schweiz am Sonntag zitierten Gerüchten soll es Fluris «sehnlichster Wunsch» gewesen sein, die Wahl zurück zu SRF zu bringen. Aber bereits erste Gespräche mit den Verantwortlichen seien gescheitert.

Ob es mit Verleger Jürg Marquard, dem Besitzer der ramponierten Mister-Schweiz-Marke, zu einem 3+-Deal kommt, ist offen. Mister-Sprecher und -Geschäftsleiter Ralf Huber nimmt dazu keine Stellung. (hae)

Bild Dominik Kaiser: 3+ Gruppe, Krone: Miss.ch