Goldbach Group wächst dank TV-Geschäft

Die Goldbach Group konnte sich im ersten Halbjahr steigern. Sowohl Umsatz wie Gewinn erhöhten sich und das obwohl der Werbemarkt rückläufig war.

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Die Gruppe hat in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 234 Millionen Franken erreicht, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das ist gegenüber der Vorjahresperiode ein Plus von 3,2 Prozent. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg sogar um über 10 Prozent auf 11,8 Millionen Franken. Der Reingewinn erhöhte sich von 2,4 Millionen Franken im Vorjahr auf 3,7 Millionen Franken, wobei dieser Gewinnsprung auch das Resultat eines Sondereffektes war. So hat der Verkauf der Geschäftsaktivitäten in Polen das Ergebnis um 1,9 Millionen Franken verbessert. Rein geschäftlich hat vor allem die Vermarktung von TV-Werbung zum besseren Abschneiden beigetragen. So sind die Erlöse in diesem mit Abstand grössten Geschäftsfeld gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Prozent auf 178,4 Millionen Franken gestiegen. Die Einkünfte mit der Werbung im Radio oder auf dem Internet mit Ausnahme der Internet-Videos dagegen waren rückläufig. Das deutlich Plus bei der TV-Werbung ist vorwiegend das Resultat einer Ausdehnung der Geschäftstätigkeit. So konnte Goldbach in diesem Geschäft neue Kunden hinzugewinnen. Zwei Drittel des Wachstums sei auf neue Sender zurückzuführen, sagte Finanzchef Lukas Leuenberger an einer Telefonkonferenz am Mittwoch.

Nicht von EM profitiert

Nicht geholfen habe dagegen der Werbemarkt. Dieser habe sich gemäss eigener Einschätzung im ersten Halbjahr rückläufig entwickelt. Zudem profitiere Goldbach als Werbevermarkter von privaten Fernsehstationen nicht von den TV- Grossereignissen wie der Fussball-EM und den olympischen Spielen, weil diese vorwiegend auf den öffentlich-rechtlichen Sendern stattfinde, sagte Goldbach-Chef Michi Frank. Trotz rückläufiger Erlösen – eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch bei der Radiowerbung. Der Umsatzrückgang sei nämlich lediglich das Resultat aussergewöhnlich hoher Erlöse im Vorjahr. Ausserhalb der TV- und Radiowerbung sowie der Online-Videos musste die Goldbach Gruppe im ersten Semester jedoch auch Verluste hinnehmen. So schreibt der Geschäftsbereich Marketing Services erneut einen Verlust (-1,4 Millionen Franken EBITDA). Dieser stammt vor allem aus dem Geschäft mit der Produktion von Internetauftritten und Apps. Goldbach hat darum diesen Bereich im ersten Halbjahr verkauft.

Verluste in Deutschland und im Service-Geschäft

Gemäss Frank ist damit jedoch die Restrukturierung des Geschäftsbereich Marketing Services nicht abgeschlossen. So soll auch die Organisationsstruktur angepasst und länderübergreifende Kompetenzzentren geschaffen werden. Künftig soll sich dieser Bereich wie bereits früher angekündigt auf Vermarktungsdienstleistungen für Kunden konzentrieren. Ebenfalls noch in den rote Zahlen ist Goldbach mit der Werbevermarktung in Deutschland. Dieser Geschäftsbereich hat in den ersten sechs Monaten bei einem Umsatz von 3,4 Millionen Franken einen Verlust von 1,3 Millionen Franken (EBITDA) geschrieben. Das Unternehmen hat sich laut Leuenberger in diesem im Aufbau befindlichen Geschäftssegment zum Ziel gesetzt, im nächsten Jahr schwarze Zahlen zu schreiben. Dazu sei ein Umsatz von rund 10 Millionen Franken nötig. Für das Gesamtjahr zeigte sich Goldbach-Chef Frank optimistisch. Bei den Erlösen erwarte Goldbach für das Gesamtjahr ein Wachstum im einstelligen Prozentbereich. Der Reingewinn soll 8 bis 10 Millionen Franken betragen. (SDA)

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