Wenn die Schweizer Presse «Ruhm unsern Führern» titeln würde

Die Bundesräte als strahlende Führer mit visionärem Blick auf der Titelseite einer Zeitung - eine «Fiktion, zumindest in der Schweiz», findet das Satireblatt Vigousse. Zusammen mit Reporter ohne Grenzen lanciert es eine Sondernummer zur Pressefreiheit.

Auch im Heft spart Vigousse nicht mit Provokationen. So wird Aussenminister Didier Burkhalter als Napoleon illustriert, Finanzminister Ueli Maurer als Superheld und ein Reisebericht schwärmt von Turkmenistan als «Paradies auf Erden». Enthusiastisch wird zudem eine Allianz zwischen der Schweiz und Russlands Präsident Wladimir Putin gefeiert. Das 16-seitige Heft sei der Pressefreiheit  gewidmet, einem Prinzip, das in Ländern wie der Schweiz manchmal schwierig zu verstehen sei, sagte Vigousse-Chefredaktor Stéphane Babey am Freitag vor den Medien in Lausanne. Man habe sich von allem inspirieren lassen, was in einer Diktatur Realität sei, sagte Babey. Einzig das Editorial verrät die ansonsten fiktive Publikation über die Schweiz. Das Heft wird am Sonntag der Westschweizer Zeitung Le Matin Dimanche beigelegt werden.

25 Jahre Reporter ohne Grenzen Schweiz

«Es handelt sich um ein ziemlich besonderes, und unserer Kenntnis nach einzigartiges Projekt», sagte Gérard Tschopp, Präsident von Reporter ohne Grenzen Schweiz. Die Publikation erscheint zum 25. Jubiläum der Reporter ohne Grenzen in der Schweiz. Die Menschenrechtsorganisation kämpft seit ihrer Gründung für die Pressefreiheit. Sie setzt sich für Journalistinnen und Journalisten ein, die wegen ihren Artikeln oder Bildern inhaftiert oder sogar getötet wurden, und wehrt sich gegen Zensur. (SDA)

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