Direktorin verlässt den Verband Schweizer Medien

Direktorin Verena Vonarburg hat sich entschieden, den Verband Schweizer Medien zu verlassen und bei Ringier eine neue Herausforderung anzunehmen.

Verena Vonarburg leitet den Verband Schweizer Medien seit März 2014. Sie wird ihn auf Frühjahr 2016 verlassen. Grund für den Wechsel an der Spitze des VSM sind unterschiedliche Auffassungen zu den Zielen und der strategischen Ausrichtung der Verbandsarbeit, insbesondere seit der Bekanntgabe des Joint Ventures SRG/Swisscom/Ringier und dem darauf folgenden Austritt vom Ringier aus dem Verband. Vonarburg in einer Mitteilung: «Nach meinem Dafürhalten täte der Verband gut daran, stärker nach Verbündeten Ausschau zu halten und konstruktiv-innovativ zu Gunsten des Medienplatzes Schweiz unterwegs sein. Ich möchte hierbei ausdrücklich den Präsidenten Hanspeter Lebrument ausnehmen, der mich jederzeit und mit grösstem Einsatz unterstützt hat.»

Die positiven Worte gibt Lebrument gegenüber Werbewoche.ch zurück: «Mit der Direktorin Vonarburg habe ich gut zusammengearbeitet. Der Grund der Kündigung liegt in den unterschiedlichen Auffassungen des Präsidiums und der Direktion bei der geplanten Werbeallianz». Interimistisch leitet Andreas Häuptli die Geschäftsstelle. Er ist seit 2014 beim Verband tätig und verantwortet den Bereich Marketing.

Im Frühjahr 2016 wechselt Vonarburg zu Ringier. Sie übernimmt dort die neue Position Head of Public Affairs Ringier Group und rapportiert in dieser Funktion direkt an das Group Executive Board von Ringier. Sie ist direkt CEO Marc Walder unterstellt. Walder: «Ich freue mich sehr über die Verpflichtung von Verena Vonarburg. Sie ist eine ausgewiesene und bestens vernetzte Public Affairs-Expertin und wird Ringier sowohl auf nationaler Ebene wie auch im Rahmen unserer internationalen Tätigkeit tatkräftig unterstützen können.»

Die grossen Verlage hätten beim Verband immer wieder Kaderleute abgeworben, so Verbandspräsident Lebrument gegenüber der Werbewoche. Als Beispiele nennt er die früheren Geschäftsführer Peter Hartmeier und Hanspeter Kellermüller, die zum Tages-Anzeiger, respektive zur NZZ wechselten. «Der Verband scheint gute Leute in der Geschäftsführung zu haben, sonst würden sie uns die Zürcher Grossverlage nicht dauernd abwerben», schmunzelt Lebrument. Auch wenn eine gewisse Brisanz des Wechsels Vonarburgs zum aus dem Verband ausgetretenen Medienhaus Ringier von Lebrument nicht in Abrede gestellt wird.

Vonarburg studierte an der Universität Bern Geschichte, Staats- und Völkerrecht sowie Politikwissenschaften. Journalistische Erfahrung sammelte sie als Reporterin und Redaktorin des News-Magazins «10 vor 10» beim Schweizer Fernsehen und als SRF-Bundeshausredaktorin. Ab 2002 war sie in mehreren journalistischen Funktionen, hauptsächlich als Bundeshausredaktorin, beim Tages-Anzeiger tätig und wirkte von 2011 bis 2014 schliesslich als Senior Consultant mit Schwerpunkt politische Beratung und Kommunikation bei der Berner Public Affairs- und Kommunikationsagentur Furrer Hugi & Partner. (hae)

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