Neue Stiftung erstellt Qualitätsrating der Medien

Der «Stifterverein Medienqualität Schweiz» will eine Stiftung errichten, die durch Aufbau und Betrieb einer unabhängigen Bewertungsinstitution die Qualität der Schweizer Medien neutral und fair bewertet und ein Rating der Medien Schweiz erstellt.

Das Informationsangebot der 50 reichweitenstärksten überregionalen Pressetitel, Newssites und Informationsformate der elektronischen Medien (Radio/TV) soll wissenschaftlich nach einem vorgegebenen Raster in Bezug auf relevante Qualitätsaspekte analysiert, verglichen und bewertet werden. Das Rating beurteilt die Qualität der bedeutenden Titel und Sendegefässe in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz. Es soll eine Orientierungshilfe und eine Aussenreferenz für alle Personen und Institutionen sein, die mit Medien zu tun haben. Und es richtet sich insbesondere auch an die Medienschaffenden selbst.

Gründungsmitglieder des Stiftervereins Medienqualität Schweiz sind vier Persönlichkeiten aus Medien, Politik und Wirtschaft: Es sind Sylvia Egli von Matt, bisher Direktorin der Schweizer Journalistenschule Maz, Andreas Durisch, Managing Partner Dynamics Group, Bruno Gehrig, Präsident der Swiss International Airlines, sowie der ehemalige Zürcher Regierungsrat Markus Notter. Dieser wurde kürzlich an der Gründungsversammlung zumersten Präsidenten gewählt. «Die Qualität der Informationsmedien ist in unserer Demokratie von fundamentaler Bedeutung. Die Medienqualität schlägt sich direkt in der Qualität des öffentlichen Diskurse snieder. Unser Ziel ist es, die Qualitätskultur in der Medienbranche zu fördern», sagt Markus Notter.

Wissenschaftliches Vorgehen

Die Qualität der Medien wird anhand wissenschaftlicher Methoden erhoben. Das Rating umfasst drei Teile:

1. Die organisatorische Qualitätssicherung der Medienhäuser.

2.Die Berichterstattungsqualität der Medien.

3: Die Qualitätswahrnehmung bei Stakeholdern und beim Publikum.

Zuständig sind Vinzenz Wyss, Professor für Journalistik, Institut für Angewandte Medienwissenschaft an der ZHAW Winterthur, Mark Eisenegger, Co-Institutsleiter, Fög-Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft der Uni Zürich, und Diana Ingenhoff, Professorin für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Freiburg. Mit diesem Vorgehen wird das Fachwissen dreier Spezialisten gebündelt und vernetzt, und Medienqualität in drei wesentlichen Dimensionen bewertet. Dieser Prozess verspricht einen deutlichen Mehrwert an Aussagekraft und Objektivität, wie es in einer Mitteilung heisst. In einem nächsten Schritt will der Stifterverein bis Ende Jahr 30 bis 50 Mitglieder für das Vorhaben gewinnen. Parallel soll die Stiftung Medienqualität Schweiz gegründet und das notwendige Stiftungskapital von rund zwei Millionen Franken geäufnet werden, um das Projekt für vorerst drei Jahre zu finanzieren.

Ziel ist es laut Mitteilung, im Jahr 2015 erstmals die notwendigen Daten zu erheben und im Frühjahr 2016 die Resultate im ersten und einzigen umfassenden Qualitätsrating der Schweizer Informationsmedien zu präsentieren.

 

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