Swiss Radioworld: Ein Medium im Aufbruch

Am Mittwoch fand der Swiss Radio Day im Kaufleuten in Zürich statt. Referiert wurde über die Zukunft des meistkonsumierten und einflussreichsten Mediums der Welt. Anschliessend fand dann, ebenfalls im Kaufleuten, die Radio Night statt.

Am Radio Day beschäftigten sich Branchenkenner mit Themen wie «Digital Radio kommt nicht von alleine», «Was wollen die Jungen hören» oder «Was kommt nach der Media Watch?». Ein Programmhighlight war das Referat von Christoph Stuehn, Direktor von Memoriav. Anhand von historischen Zeitdokumenten bekräftigte er die Wichtigkeit des Radios als Informationsvermittler – nicht nur in schwierigen Zeiten. Unter den weiteren Referenten waren auch internationale Radiomacher wie Laura-May Coope von BBC Radio 1 zu finden, die vor der versammelten Schweizer Radiolandschaft sprachen. Das Fazit unisono: Das Umfeld wird härter, aber das Radio hält sich.

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Seit seiner Entstehung informiert das Medium Radio in Echtzeit und unabhängig von Ort und Zeit. Memoriav setzt sich dafür ein, dass das Schweizer Radioschaffen auch für unsere Nachwelt erhalten bleibt. So sprach auch Direktor Christoph Stuehn am Swiss Radio Day über die Geschichte des Radios. Er bekräftigte seine Rede mit einer Auswahl an historisch wichtigen Radiosendungen unserer Zeit wie über die Vereidung von General Guison, die eidgenössische Volksabstimmung zum Frauenstimmrecht oder die ersten Meldungen zum Attentant von US-Präsident John F. Kennedy und dem Anschlag auf das World Trade Center.

«Radio – so vielseitig wie noch nie»

Die Radio Night lockte gestern Abend zahlreiche Gäste ins Zürcher Kaufleuten. Die Veranstalterin Swiss Radioworld, ein Tochterunternehmen der Goldbach Group, präsentierte unter dem Motto «Radio – so vielseitig wie noch nie» ein spannendes Programm. Die Gäste folgten Diskussionen und Referaten und nutzten die Gelegenheit im entspannten Club-Ambiente bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Ralf Brachat, Managing Director der swiss Radioworld: «Als ich durch den Saal gelaufen bin habe ich viele Agenturleiter, Planer, Radiomacher und Kunden getroffen. Das freut mich riesig.»

Gestartet wurde dieses Jahr bereits zum zweiten Mal mit dem sogenannten Radiocampus in der Kaufleuten Lounge, der sich vor allem an Planerinnen und Planer sowie Beraterinnen und Berater richtete. Unter dem Motto «Radio – so vielseitig wie noch nie» moderierte Martin Baumgartner, Head of Business Development bei der Swiss Radioworld, eine angeregte Podiumsdiskussion. Die Erkenntnis: Die fixen, altbekannten 20-Sekunden-Spots werden zunehmend ergänzt mit kreativen, massgeschneiderten Lösungen. Jan Müller, Moderator und Programmleiter bei Radio 105 und Stephan Küng, Inhaber TWMedia, stellten erfolgreiche Praxisbespiele vor. Michael Gassler, Managing Director bei Leo Burnett Schweiz, rief als Vertreter der Kreativagenturen die Radiomacher auf, noch mehr entsprechende Formate zur Verfügung zu stellen und meinte: «Wir würden gerne mehr Radiokampagnen realisieren». Einigkeit herrschte in der Runde darüber, dass Radiowerbung eine kreative Zukunft vor sich habe.

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(Ralf Brachat, MD Swiss Radioworld und Nick Läderach, Radio 24)

Zur eigentlichen Radio Night im Clubsaal begrüsste Moderator Nick Laederach, Radio 24-Moderator, zwei wortgewandte, spannende Referenten. Martin de Munnik, Gründer und COO von Neurensics Amsterdam, erklärte die Wirkungsweise von Kampagnen anhand der Prozesse, die dabei im Gehirn ablaufen. Aus Forschungsperspektive habe Radiowerbung zwei entscheidende Vorteile: Als Single-Sense Medium, das nur den Gehörsinn anspricht, wirke es in unserem Unterbewusstsein umso nachhaltiger. Zudem könnten Melodien diejenigen Gehirnzonen aktivieren, die wiederum für Kaufentscheide relevant sind. Geoff Linsell, der zweite Referent und Managing Director von Moving Brands Zürich, führte das Publikum in die faszinierende Welt der «Sonic Logos» ein. Anhand verschiedener Beispiele zeigte er, wie fest wir bestimmte Geräusche mit Logos und zunehmend auch Produkten verbinden. Sie haben gedacht, eine Harley-Davidson töne rein zufällig so? Weit gefehlt. Mittlerweile fliesst viel Geld in die Entwicklung der richtigen Sounds. Und die Entwicklungen und Möglichkeiten, gerade auch für die Radiowerbung sind noch längst nicht abgeschlossen: Audio Branding wird in den kommenden Jahren immer wichtiger werden.

Seinen Abschluss fand der Abend draussen, auf der Terrasse und im Hof – bei Bratwurst vom Sternen-Grill und dem Live-Programm von Radio 105.
 

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