Kein Ausbau der Aktionärsstruktur von Le Temps

Ringier hat entschieden, die Aktionärsstruktur von Le Temps schlank zu halten. Sollte die Weko der vollständigen Übernahme durch Ringier zustimmen, wird das Aktionariat von Le Temps vorläufig nicht um die private Trägerschafts-Organisation Le Cercle des amis du Temps erweitert.

Im April 2014 hat Ringier einen Kaufvertrag mit Tamedia unterzeichnet, wonach Ringier den bisher von Tamedia gehaltenen 50-Prozent-Anteil an ERP übernimmt und damit Alleinaktionärin von ERP und mithin indirekte Mehrheitsaktionärin der Westschweizer Tageszeitung Le Temps wird. Ringier verstärkt mit der traditionsreichen Qualitätszeitung die strategische Position in der Romandie mit der bisherigen Palette französischsprachiger Produkte (L'Hebdo, L'illustré, TV8 und Edelweiss). Aktuell läuft noch die Prüfung der Übernahme durch die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko).

Ringier hat nun nach eingehender Prüfung entschieden, die Aktionärsstruktur nach Genehmigung durch die Weko nicht um zusätzliche Investoren zu erweitern. So ist man insbesondere mit Le Cercle des amis du Temps nach intensiven Gesprächen übereingekommen, die private Trägerschaft nicht ins Aktionariat von Le Temps mit aufzunehmen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Es wurden dazu mehrere Gespräche mit den Co-Präsidenten des Cercle des amis du Temps, Olivier Vodoz, ehemaliger Genfer Staatsrat sowie Charles Kleiber, früherer Staatssekretär, geführt und dabei beschlossen, diesen wertvollen Kontakt aufrechtzuerhalten.

Die Aktionärsstruktur soll angesichts der strukturellen Herausforderungen der Medienbranche bewusst schlank gehalten werden. Die Aktionärsstruktur von Le Temps präsentiert sich nach Vollzug der Übernahme daher wie folgt: ER Publishing (zu 100 Prozent im Besitz der Ringier AG): 92,456 Prozent, der Genfer Bankier Claude Demole: 3,048 Prozent, Société des rédacteurs et du personnel du Temps: 2,4 Prozent, Société Editrice du Monde SAS: 2,096 Prozent.

Bis zum Abschluss der Prüfung durch die Wettbewerbskommission werden keinerlei Entscheidungen bezüglich einer allfälligen Neuorganisation oder gar eines Standortwechsels der Redaktion von Le Temps getroffen.

Weitere Artikel zum Thema