Amazon-Chef Bezos kauft Washington Post

Die Washington Post wechselt ihren Besitzer: Gekauft wird sie vom Gründer des Online-Händlers Amazon, Jeff Bezos.

Bezos wird für 250 Millionen Dollar das Zeitungsgeschäft von der Verlegerfamilie Graham übernehmen, wie die Post mitteilte. Donald Graham, Chef der Washington Post Company, führte am Montag die schwierige Lage der Zeitungsbranche als Grund für den Verkauf ins Feld. Auch bei der Washington Post waren Auflage und Anzeigeneinnahmen geschrumpft.

«Bezos' einzigartiges Verständnis für Technologie, sein Geschäftssinn, sein langfristiger Ansatz und seine persönliche Integrität» machten ihn zu einem besonders geeigneten Kandidaten, erklärte Graham weiter. Wie das Medienunternehmen betonte, kauft der Amazon-Gründer die Zeitung als Einzelperson und nicht im Namen des weltgrössten Onlinehändlers.
«Die Werte der Post werden sich nicht ändern», versprach Bezos zuversichtlich. Die bisherigen Verantwortlichen sollen in ihren Ämtern bleiben, darunter Herausgeberin Katharine Weymouth und Chefredaktor Martin Baron. Zusammen mit der Washington Post gehen auch mehrere kleinere Blätter an Bezos.

Die Washington Post war acht Jahrzehnte lang im Besitz der Familie Graham. Berühmt wurde sie unter anderem durch die Aufdeckung des «Watergate»-Skandals, der in den 70er-Jahren zum Rücktritt des damaligen US-Präsidenten Richard Nixon führte. Zuletzt trug sie mit Enthüllungen zur Berichterstattung über die Abhöraffäre der NSA bei.

Die börsennotierte Washington Post Company stellt sich schon seit Jahren neu auf. Zu ihr gehören unter anderem ein Bildungsanbieter, lokale Fernsehstationen und ein Kabelnetz-Betreiber. Das Unternehmen wird seinen Namen nach Abschluss des Zeitungsverkaufs ändern, der bis zum Ende des Jahres erwartet wird. Ein neuer Name sei aber noch nicht gefunden, hiess es. (uma/SDA)

 

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