Publikumsrat: Kritik am SRF1-Nachmittagsprogramm

Das Nachmittagsprogramm von 14 bis 16 Uhr auf Radio SRF 1 kommt im Publikumsrat unterschiedlich gut an. Vermisst werden journalistisch aufbereitete Beiträge; Radio SRF 1 am Nachmittag wandle sich langsam vom Zuhörerradio zum Begleitmedium.

Seit Mitte 2012 hat Radio SRF 1 sein Programm laufend überarbeitet. Auch das Nachmittagsprogramm zwischen 14 bis 16 Uhr hat einige Änderungen erfahren sowie neue Rubriken und eine stärkere Hörerbeteiligung erhalten. Der Publikumsrat beurteilt den Nachmittag auf Radio SRF 1 als vielfältig und unaufgeregt, wie es in einer Mitteilung von Montag heisst. Zuspruch finden Sendungen wie das Hörspiel am Montag oder die «Visite» am Freitag. Auch die «Hörbühne» möchten viele Ratsmitglieder nicht missen. «Vergissi nümm» bietet nach Ansicht einer Ratsmehrheit immer wieder Überraschungen. Für andere hingegen wird darin zu wenig über die Musik gesprochen. Zustimmung fand auch «Herzblut», die zweite regelmässige Rubrik. Geschätzt werden zudem kurze, aktuelle Beiträge, wie beispielsweise über das geplante Verbot von Plastiksäckchen oder Beiträge zu kulturellen Veranstaltungen.

Einige Ratsmitglieder finden den Nachmittag jedoch beliebig und inhaltlich dünn. Sie vermissen journalistisch durchgestaltete Beiträge oder die früher monothematischen Sendungen. Die zahlreichen Telefonstimmen von Radiohörerinnen und -hörern vermögen den Publikumsrat qualitativ und inhaltlich nicht zu überzeugen. Radio SRF 1 bewege sich am Nachmittag weg vom Zuhörerradio hin zum Begleitmedium. Insgesamt empfindet der Publikumsrat den Nachmittag als «Baustelle», an der noch gearbeitet werden sollte.

Breites Musikangebot

Für einige Ratsmitglieder ist das Musikangebot des Nachmittags sehr breit. Der häufige Wechsel an Musikstilen verleihe dem Sendefluss eine gewisse Holprigkeit. Als locker und freundlich wird die Moderation gelobt. Sie sei gut vorbereitet und nah an den Zuhörerinnen und Zuhörern. Gefallen findet auch ihre unaufgeregte Art, die eine grosse Qualität des Senders ausmache.
 

Weitere Artikel zum Thema