Kabelnetzbetreiber kritisieren Teleclub

Wie die NZZ am Sonntag berichtet, fühlen sich die Kabelnetzbetreiber von Teleclub und Swisscom diskriminiert. Der neuste Grund: Die HD-Verbreitung.

Seit neustem bietet Teleclub den Abonnenten Fernsehen in HD-Qualität an. Allerdings können vom neuen Angebot nur Kunden profitieren, welche über Swisscom oder Sunrise fernsehen, wie die NZZ am Sonntag in der aktuellen Ausgabe berichtet. Swisscom ist an Teleclub beteiligt.
Der Branchenverband der Kabelnetzbetreiber Swisscable wirft Teleclub unkooperatives Verhalten bei Gesprächen und Verhandlungen vor. Nicolas Perrenoud, Chef des Kabelnetzverbunds Quickline, kommt gegenüber NZZ am Sonntag zum selben Schluss: «Der Wille zu einer gegenseitigen Partnerschaft ist schlicht und einfach nicht da.»

Die aktuelle HD-Debatte sei aber lediglich eines von vielen Beispielen, welche die schlechte Beziehung zwischen Teleclub und den Kabelnetzbetreibern zeige, so der Artikel. Kunden, die über Kabel fernsehen, würden gezwungen, eine zweite Set-Top-Box anzuschaffen, während sich bei Swisscom und Sunrise das Angebot über die bestehende Box abrufen lasse. Swisscom TV-Kunden hätten zudem Preisvorteile bei den Teleclub-Angeboten und würden bei der Auswahl von Sportübertragungen bevorzugt.

Teleclub weist die Vorwürfe zurück. Man habe das HD-Angebot auch den Kabelnetzbetreibern offeriert, so Teleclub Chef Willy Heinzelmann gegenüber NZZ am Sonntag. Verhandlungen seien im Gang, was von Cablecom bestätigt wird. Die Politik um die Set-Top-Boxen und die unterschiedlichen Preise werden von Heinzelmann auf technologische Ursachen zurückgeführt. Vom Technik-Argument will Swisscable-Chefin Claudia Bolla-Vincenz allerdings nichts wissen: «Die Technik wird hier bloss vorgeschoben.»

Die Wettbewerbskommission (Weko) ist sich gemäss NZZ am Sonntag der Problematik um die HD-Verbreitung bewusst und will bis Ende Jahr darüber entschieden.
 

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