Verband Schweizer Medien: 14.3 Milliarden Franken wurden 2011 in Medien investiert

Der Medienmarkt konnte 2011 wachsen: Die Einnahmen aus dem Nutzer- und dem Werbemarkt betrugen insgesamt 14.3 Milliarden Franken, das sind 0.3 Prozent mehr als 2010. Diese Daten publiziert der Verband Schweizer Medien in seinen Studien Medienbudget und Medientrends.

Der Verband Schweizer Medien präsentierte zum achten Mal seine Studie Medienbudget. Darin werden zum einen die Ausgaben der Nutzer für Content, Access und Hardware für den Medienkonsum erhoben und zum anderen die Ergebnisse der Werbestatistik Schweiz addiert. Die Studie präsentiert damit die Gesamteinnahmen der schweizerischen Medienindustrie in all ihren Formen.

Im letzten Jahr hat ein Schweizer Privathaushalt 3‘150 Franken für den Medienkonsum ausgegeben. Das sind 230 Franken mehr als noch im Vorjahr.. Privatpersonen investieren rund 11.1 Milliarden Franken, davon 5.2 Milliarden für Inhalte. Die Einnahmen im Werbemarkt sind um 3.2 Prozent auf 3.1 Milliarden Franken gestiegen. 75 Prozent der Medienverantwortlichen setzen auf bezahlte Inhalte auf digitalen Plattformen.

Für die gedruckte Presse gab die Schweizer Bevölkerung praktisch gleich viel aus wie im letzten Jahr: 1.7 Milliarden Franken. Die Erlöse aus Presseabonnementen stagnieren bei 1.2 Milliarden Franken, der Einzelverkauf ging hingegen um 8 Prozent auf 527 Millionen Franken zurück. Die Ausgaben für medienrelevante Downloads stiegen um 11.2 Prozent auf 546 Millionen Franken. Insgesamt gaben die Schweizerinnen und Schweizer 2011 wiederum 5.2 Milliarden Franken für redaktionelle Inhalte aus. Daraus lässt sich schliessen: Die Schweizerinnen und Schweizer bleiben ihren Print-Marken treu, auch in der digitalen Medienwelt, so der Verband in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Die Bedeutung der Abonnements ist weiterhin hoch, während zunehmend Medieninhalte auf mobilen Geräten genutzt werden. Die Medienverantwortlichen, die sich in einer Umfrage des Verbandes zu den Medientrends geäussert haben, sind von den Finanzkrisen und dem Strukturwandel der Kommunikationswelt herausgefordert, so der Verband weiter. Viele äusserten das Dilemma, die Kosten unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig in innovative Angebote zu investieren. Die Haltung, dass für Eigenleistungen auf digitalen Plattformen die Leserinnen und Leser künftig zur Kasse gebeten werden, setze sich in breiten Kreisen durch. Die Einführung von Bezahlsystemen sei eine anspruchsvolle Marketing- und IT-Aufgabe, so der Verband zur Studie. Parallel werde der kommerzielle digitale Markt weiterentwickelt mit Werbe-, Service- und Absatzplattformen. Der in der Studie Medienbudget definierte Trend zu mobilen Kommunikationsplattformen verändere das Informationsverhalten.

Die Entwicklung von tragfähigen und nachhaltigen Geschäftsmodellen ist die Herausforderung für sämtliche Akteure im Medienmarkt.
 

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