SRG will mit privaten Medienhäusern kooperieren

SRG-Generaldirektor Roger de Weck nimmt in der NZZ vom Dienstag Stellung zur künftigen Rolle der SRG im Medienplatz Schweiz. Angesichts der Globalisierung des Medienwettbewerbs plädiert er für Partnerschaften mit den privaten Medien.

Die mediale Entwicklung fordere alle Akteure heraus. Die SRG werde dabei von einigen privaten Medienhäuser (nicht allen) als Teil des Problems – selten als Teil der Lösung betrachtet, schreibt de Weck. Die SRG trage Mitverantwortung für die Zukunft des Schweizer Medienplatzes. In der Globalisierung gehöre es zum Service-public-Auftrag, einen eigenständigen Medienplatz zu sichern. Google, Facebook oder Apple bestimmten zusehends das Spiel, wobei nationale oder regionale Besonderheiten und Bedürfnisse kaum eine Rolle spielten.

Während Google und Facebook im Online-Werbemarkt zulegten, drehe sich die hiesige Diskussion restriktiv darum, ob auf SRG-Websites Werbung geschaltet werden solle und inwieweit die SRG im Internet präsent sein dürfe. Die SRG verstehe sich keineswegs als Gegenspielerin, sondern als mögliche Partnerin privater Medienhäuser, um gemeinsam einen Anteil an der inländischen Wertschöpfung in der Schweiz zu reinvestieren. Die vom Fernsehen bekannte Fehlentwicklung, dass viel Werbegeld ins Ausland fliesse, werde sich im Internet verstärken – es sei denn, die privaten Schweizer Medienhäuser und die SRG fänden zu Partnerschaften, um gemeinsam Werberaum für die zielgerichtete, nutzerspezifische Werbung (Targeted Marketing) im Internet zu vermarkten.

Gemeinsam gegen Google, Facebook & Co.

«Zusammen können private Medien und die SRG die kritische Masse gegenüber Google, Facebook & Co. einigermassen aufbringen», so de Weck weiter. Man könne sich wechselseitig auf dem Internet-Werbemarkt stärken und dank gemeinsamen IT-Infrastrukturen die Kosten senken. Die SRG sei bereit, viel von ihrem Know-how und ihrem Videomaterial in Partnerschaften auch mit kleineren Medienhäusern einzubringen. Das Audiovisuelle werde im Netz den Ausschlag geben.

Auch seien Internet und Fernsehen je länger, desto weniger voneinander zu scheiden, schreibt de Weck. Deshalb sei es zentral für die Zukunft der SRG, sich im Hybrid-TV frei entfalten zu dürfen. Das sei eine Voraussetzung, dass sie sich – auch beim herkömmlichen Fernsehen – weiterhin gegen die grossen Sender der Nachbarländer behaupte.

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(Bild: Keystone) 

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