Apple: Abonnements für App Store angekündigt

Apple hat am Dienstag einen neuen Abo-Service vorgestellt. Verleger sollen künftig Abonnements ihrer Inhalte sowohl in als auch ausserhalb des App Stores anbieten dürfen. Apples Verkaufspolitik wurde bislang von Verlegern scharf kritisiert. Sie fordern freien Zugang zu Apples iPad. 

Es sei die gleiche Lösung, wie Rubert Murdoch für seine iPad-Zeitung The Daily nutze, teilte Apple am Dienstag mit. Verleger können den Preis und die Laufzeit des Abonnements bestimmen. Wie bisher will der Konzern dafür einen 30-prozentigen Anteil. Neu räumt Apple den Verlegern aber die Möglichkeit ein, ihr Abo auch ausserhalb des App Stores, beispielsweise auf ihrer Website anzubieten oder bestehenden Abonnenten freien Zugang zu gewähren. In diesem Fall behält der Verleger 100 Prozent und Apple verdient nichts, wie Steve Jobs in einem Communiqué verspricht. Bedingung sei aber, dass das entsprechende Abo-Angebot auch im App Store offeriert werde – «dieses (oder ein besseres)». Verleger können somit den Anteil, der Apple für sich behält, nicht auf den Kunden abwälzen. Zudem erhalten die Verleger keinen freien Zugriff auf die Kundendaten. Apple will Kunden die Wahl lassen. Es werde ihnen beim Abschluss eines Abos die «Möglichkeit eingeräumt dem Verlag ihren Namen, ihre E-Mail-Adresse und ihre Postleitzahl bei der Anmeldung zu übermitteln», heisst es in der Mitteilung weiter. Die Antworten der Verleger stehen noch aus.

Neben den Preisen dürfen die Medienhäuser auch die Laufzeit der iPad- und iPhone-Abo-Angebote festlegen, wie Kress.de am Dienstag schreibt. Apple übernimmt alle Zahlungsvorgänge und bucht das Abo-Geld von den entsprechenden iTunes-Benutzerkonten ab. Verboten wird den Verlagen, in ihren Apps für ihre eigenen Apple-unabhängigen Abos zu werben.

Der Europäische Zeitungsverlegerverband hatte kürzlich freien Zugang zum iPad gefordert. In einer Erklärung hiess es, dass Apple den Verlagen kein Geschäftsmodell vorschreiben solle, Verlage wollten direkt mit den Kunden verhandeln, Angebote über Online- und Print-Pakete vorstellen und generell selbstständig über Bezahlmodalitäten entscheiden, wie Kress.de am Dienstag weiter schreibt. Die Verlage scheinen sich mit dem Geschäftsmodell des marktbeherrschenden Apple-Tablets abfinden zu müssen. Neue Flachrechner drängen jedoch schon auf den Markt, verbunden mit Googles Betriebssystem Android 3.0, Projektname: Honeycomb.

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