Stadtfilter stellt sämtliche Nachrichtengefässe ein

Der Winterthurer Radiosender Stadtfilter schafft seine Nachrichtensendungen ab. Der Sender hat viel mehr Hörer als ursprünglich erwartet und will deshalb die hörerabhängigen Tarife der Nachrichtenagentur SDA nicht mehr bezahlen.

Je mehr Hörer ein Sender hat, desto mehr muss er der SDA für ihre Nachrichten-Dienstleistungen bezahlen. Bei Radio Stadtfilter waren das bisher 3‘480 Franken pro Jahr – weil die Verantwortlichen beim Sendestart im März 2009 nur mit bescheidenem Erfolg und lediglich 2‘000 Hörern rechneten. Doch der kleine Sender stiess auf Anklang: Publica-Data weist für Stadtfilter mittlerweile rund 40'000 Hörerinnen und Hörer aus – also zwanzig Mal mehr als beim Sendestart angenommen.
 
Im laufenden Jahr wären für die Dienste der SDA deshalb neu 22'000 Franken fällig. Die Nachrichtenagentur bestätigte einen entsprechenden Artikel des Landboten vom Mittwoch, gemäss dem Stadtfilter per 1. Januar das SDA- Abonnement gekündigt und sämtliche Nachrichtengefässe eingestellt hat.
 
Keine Informationspflicht
 
Die Einstellung der Informationsbeiträge hat für Stadtfilter aber keinen Verlust der Konzessionsgelder zur Folge. Der Sender gilt als «komplementäres Programm» und hat deshalb keine Informationspflicht. Das Radio muss gemäss Vorgaben des Bundes lediglich ein «thematisch, kulturell und musikalisch abweichendes» Programm bieten.

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