Désirée aus „Café Bâle“ kandidiert für Bundesrat

Das „Komitee für eine echte Wahl in den Bundesrat“ rund um die TV-Sendung „Café Bâle“ will eine zweite Kandidatin für den frei werdenden Bundesratssitz von Joseph Deiss aufstellen: Rinalda Caduff, bekannt als schusselige Désirée aus der Comedyserie.

Das „Komitee für eine echte Wahl in den Bundesrat“ rund um die TV-Sendung „Café Bâle“ will eine zweite Kandidatin für den frei werdenden Bundesratssitz von Joseph Deiss aufstellen: Rinalda Caduff, bekannt als schusselige Désirée aus der SF-Comedysendung. „Wenn die Politik Satire treibt, muss eben die Satire Politik machen“, erklärte Klaus Vieli, Komitee-Präsident und Geschäftsführer der Allschwiler Firma Allcomm, die „Café Bâle“ produziert. Vieli empörte sich gegenüber der Werbewoche über den Umstand, dass der vereinigten Bundesversammlung mit Doris Leuthard nur eine einzige Politikerin zur Wahl vorgeschlagen wird: „Das erinnert doch an die DDR vor dem Mauerfall!“.
An einer Pressekonferenz Anfang Juni soll den Medien klar gemacht werden, dass Rinalda Caduff die geeignetere Bundesrätin sei – ohne dass man sich negativ über Doris Leuthard äussern wolle. Allerdings: Die Figur der Désirée fiel bis anhin in der Sendung eher durch ihren Modefimmel als durch solide Dossierkompetenz auf. Sie verwechselt gerne mal die Kohäsionsmilliarde mit der Kollisionsmilliarde. Aber das gleiche sie durch andere Qualitäten aus, meint Vieli. Ausserdem hätten Bundesräte und -rätinnen ja auch ihre Berater. Er gibt zwar zu, dass die Zeit knapp ist, um eine neue Kandidatin zu lancieren. Aber es reiche immerhin, um ein Zeichen zu setzen.
Rinalda Caduff tritt parteilos an: „Sie kandidiert für die ganze Schweiz“, so Vieli. Ihre Nominierung soll dem Land einen Hoffnungsschimmer bringen. Oder vielleicht vor allem Aufmerksamkeit für „Café Bâle“? Wenn das ein Nebenprodukt der Aktion sei, habe er nichts dagegen, sagt Vieli. Viel dringender sei aber, dass man etwas unternehmen müsse, wenn die Politik zum Schmierenbetrieb werde. Da kann man Frau Caduff wohl nur noch Hals- und Beinbruch wünschen für die Wahl vom 14. Juni 2006.Carole Scheidegger

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