Problem für Radiocontrol

Radionutzung Zeitgleiche Sendungen auf Virus und DRS 3 sind eine Knacknuss für Radiocontrol.

Radionutzung Zeitgleiche Sendungen auf Virus und DRS 3 sind eine Knacknuss für Radiocontrol.Virus hat sein Wochenendprogramm umgestellt: Statt wie bisher samstags strahlt der Jugendsender die vierstündige «Hitparade» seit Muttertag sonntags aus, die es neuerdings zeitgleich von DRS 3 übernimmt. Was das Bundesamt für Kommunikation «problematisch» findet und deshalb juristisch prüft, stellt für den SRG-Forschungsdienst (FD) eine Herausforderung dar: Bei zeitgleicher Ausstrahlung gleichen Inhalts kann das Radiocontrol-System den vom Hörer eingeschalteten Sender nicht immer identifizieren. Gemäss vorläufiger Absprache zwischen Radio DRS und FD wird deshalb die «Hitparade»-Nutzung jener Hörer, die unmittelbar vor oder nach der Sendung Virus oder DRS 3 hören, dem entsprechenden Sender zugeordnet. Hörer, die während der Sendung zu- und wieder umschalten, werden aber dem «Hitparade»-Produzenten DRS 3 zugeordnet. Dessen Reichweite und Marktanteil würden dadurch kaum beeinflusst, sagt Manuel Dähler, beim FD zuständig für Radiocontrol. Eine definitive Regelung erfolge Ende Mai.Noch gar keine Regelung gibt es jedoch für die zweistündige Sendung «Sounds», die DRS 3 ab dem 2. Juni ebenfalls zeitgleich und an Werktagen von Virus übernehmen will. In diesem Fall wird die Zuordnung aber ungleich relevanter. Denn falls die ein- und umschaltenden Hörer ebenfalls dem Produzenten – in diesem Fall Virus – zugeordnet würden, könnten die zehn «Sounds»-Stunden pro Woche die Marktanteile des Kabelsenders deutlich und künstlich in die Höhe heben. «Wir suchen die wissenschaftlich und messtechnisch korrekte Lösung, wir wollen keine Marktverfälschung», sagen sowohl Dähler als auch Ursula Kottmann, Pressesprecherin von Radio DRS.
Markus Knöpfli

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