Schweizer E-Shopper retournieren fast jedes dritte Paket

Im Zurückschicken von bestellten Waren aus dem Internet sind die Schweizer:innen Europameister, zeigt das neue E-Shopper Barometer von Geopost.

Die Schweiz verteidigt ihren Titel als Europameisterin im Retournieren von online bestellten Produkten. Die Internet-Shopper haben letztes Jahr 28 Prozent der Pakete zurück an den Absender geschickt. Die Retouren-Quote steigt weiter, obschon immer mehr Händler eine Kostenpflicht eingeführt haben. Das zeigt der neue E-Shopper Barometer von Geopost, einer regelmässig in über 20 europäischen Ländern durchgeführten Studie.

Der Anteil der retournierten Pakete im Schweizer Online-Handel hat sich innerhalb von fünf Jahren mehr als verdreifacht. Betrug die Quote 2017 noch 8 Prozent, waren es gemäss der jüngsten repräsentativen Umfrage von Geopost bereits 28 Prozent – ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr und wiederum europaweiter Rekord. Im Durchschnitt retournierten die E-Shopper in den anderen europäischen Ländern nur 14 Prozent der Pakete. Die tiefste Quote hat Portugal mit 6 Prozent. Erfasst werden dabei in der Statistik alle regelmässigen E-Shopper, die mindestens einmal im Monat Produkte online bestellen. Sie kommen für 90 Prozent des Volumens im E-Shopping auf.

Kostenpflicht für Retouren

Die Retouren nehmen zu, obschon die Online-Shopper vermehrt auf Hindernisse stossen: Nur 45 Prozent fanden es letztes Jahr einfach, Pakete zurückzuschicken. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 53 Prozent, im Jahr 2019 sogar 62 Prozent. In den anderen untersuchten Ländern lässt sich ein ähnlicher Trend feststellen. Verschiedene grosse Händler haben inzwischen eine Kostenpflicht für Retouren eingeführt, zumindest für kleinere Bestellmengen. Der E-Shopper Barometer weist aber auch auf eine gegenläufige Entwicklung hin: Es gibt immer mehr Möglichkeiten, Pakete zu retournieren. 38 Prozent der Online-Shopper nutzen dafür in der Regel keine Postfilialen mehr, sondern einen Paketshop oder ein Postschliessfach.

Der erneute Anstieg der Retouren-Quote im Jahr 2022 deutet darauf hin, dass es sich nicht um eine temporäre Entwicklung als Folge der Mobilitätsbeschränkungen handelt. Das gilt auch für den Online-Handel insgesamt: Vier von fünf E-Shopper in der Schweiz kaufen mittlerweile im Internet ein, über die Hälfte von ihnen regelmässig. Diese Zahlen sind während der Pandemie angestiegen und sind seither konstant. Sprunghaft zugenommen haben während der Pandemie die Online-Bestellungen von frischen Lebensmitteln und Getränken – auch hier gab es nach Aufhebung der Covid-Massnahmen keinen nennenswerten Rückwärtstrend.

 

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