Swipe Society: Wie die Schweizer Dating-Apps nutzen

Eine Forschungskooperation zwischen der Dating-App «Once» und dem Meinungsforschungsinstitut «Yougov» zeigt unter anderem: Ein Drittel der Schweizer swipen auf dem Klo, 20 Prozent sind süchtig nach Dating-Apps und 48 Prozent der Schweizer haben Spass am Online-Dating.

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Rund 20 Prozent der Schweizer Männer und Frauen finden, dass Dating-Apps süchtig machen (21 Prozent Männer; 18 Prozent Frauen). Rund ein Drittel der Befragten gab an, eine Dating-App zu benutzen, während sie auf der Toilette sassen. Männer neigen eher dazu, auf dem Porzellanthron zu swipen (30 Prozent) als Frauen (27 Prozent). 16 Prozent der Schweizer swipen auch während dem Essen und 15 Prozent der Befragten sagen, dass sie an Sitzungen ihr Online-Profil kontrollieren. Das sind die Ergebnisse einer Studie der Dating-App «Once» und des Marktforschungsinstituts «Yougov». Der Stichprobenumfang für die Schweiz betrug 503 Erwachsene. Die Umfrage wurde vom 4. bis 11. September online durchgeführt.

11 Prozent erinnern sich nicht daran, wie viel Zeit sie mit swipen verbringen. Jean Meyer, CEO von «Once», sagt: «Swipen und Scrollen sind sehr schnelle Vorgänge und bieten daher keine Grundlage für durchdachte Entscheidungen. Diese Herangehensweise an modernes Dating ist ideal für schnelle Kontakte – aber es ist nicht darauf ausgerichtet, die wahre Liebe zu finden. Dating sollte eine erfreuliche Erfahrung sein und die Statistiken zeigen, dass viele Menschen in der Schweiz es stressig, langweilig und sogar ermüdend finden. Das ist nicht die beste Voraussetzung, wenn man jemanden sucht, der einem etwas bedeuten soll.»

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In zehn Sekunden schon entschieden

Männer entscheiden in der Regel etwas schneller, ob sie sich mit jemanden in Verbindung setzen wollen oder nicht. 22 Prozent der Schweizer Männer entscheiden innerhalb von zehn Sekunden, ob sie sich mit einer Frau treffen wollen. Frauen sind jedoch nicht viel langsamer in ihrer Beurteilung. Fast ein Drittel (31 Prozent) der Schweizer Frauen entscheiden in den ersten 30 Sekunden, ob sie sich nach dem Besuch eines Dating-Profils mit jemandem in Verbindung setzen oder nicht. Jean Meyer, CEO von «Once», sagt: «Unsere auf Äusserlichkeiten geprägte Kultur macht uns sehr wählerisch und wir sind schwer zu beeindrucken. Wir verbringen zwar sehr viel Zeit mit Dating-Apps, aber nicht genug Zeit, um das potenzielle Profil sorgfältig zu analysieren. Zehn Sekunden sind einfach nicht genug Zeit, um ein Urteil über jemanden zu fällen, der die Liebe deines Lebens und dein potenzieller Partner werden könnte.» Auf die Frage, wie man das Pflegen einen Online-Dating-Profils empfindet, haben die Geschlechter in der Schweiz fast die gleiche Meinung. Nur 9 Prozent der Schweizer finden, dass es stressig ist, ein Dating-Profi l zu unterhalten. Hingegen haben 48 Prozent Spass daran, sich online zu verabreden.

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Europäischer Dating-Vergleich

Die Studie von «YouGov» und «Once» beschäftigte sich mit den Dating-App-Benutzungstrends in sechs europäischen Ländern, darunter Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Betrachtet man die Trends in Europa, so gibt es einige Unterschiede zwischen den Nationen. Beispielsweise benutzen Schweizer eine Dating-App fast doppelt so oft (29 Prozent) auf der Toilette wie die Deutschen (15 Prozent). Die Franzosen (4 Prozent) nutzen ihre Dating-App doppelt so oft, während sie an einem anderen Date sind, wie die Österreicher und die Schweizer (je 2 Prozent). Die Europäer, die am ehesten während eines Dates swipen sind jedoch die Italiener mit 5 Prozent. Betrachtet man, wie schnell ein Profil von einem Nutzer analysiert und eine Entscheidung getroffen wird, so ist Österreich die schnellste Nation: 43 Prozent geben an, innerhalb von zehn Sekunden oder weniger zu entscheiden, ob sie eine Nachricht senden werden. Anders die deutschen Nachbarn: Weniger als ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) beurteilen ein mögliches Profil in zehn Sekunden oder weniger.

Die Österreicher verbringen die meiste Zeit mit der App; 82 Prozent von ihnen benutzen ihre Dating-Apps für bis zu vier Stunden pro Woche. Dies entspricht achteinhalb kontinuierlichen Tagen Online-Dating jedes Jahr, ohne Pause. Es folgen die Schweizer (80 Prozent), Franzosen und Italiener (je 67 Prozent) und Deutsche (66 Prozent), die bis zu vier Stunden mit dem Swipen verbringen.

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