Die Migros mistet bei den Eigenmarken aus

Die Migros führt zu viele Eigenmarken, die zum Teil unklar positioniert sind. Das soll sich nun ändern.

Migros

Die Migros ist mit über 200 Eigenmarken in dieser Disziplin Schweizermeister unter den Detailhändlern. Das soll auch so bleiben. Wie Recherchen der Schweiz am Wochenende zeigen, geht das Unternehmen derzeit aber über die Bücher und bereinigt das Eigenmarken-Sortiment im grossen Stil. Manche Produkte werden neuen Marken zugeordnet, manche Eigenmarken verschwinden komplett.

 

Bellena verschwindet

Erste Anzeichen dafür sind bereits im Körperpflege-Sortiment sichtbar: M-Budget-Deos und –Schaumbäder sind mit einem Kleber «Bald unter M-Classic zum gleichen Preis» gekennzeichnet. Ein Seifenspender wurde bereits «transferiert»: «Vorher M-Budget zum gleichen Preis», so der entsprechende Hinweis.

Im selben Bereich zeigt sich auch der Marken-Rotstift: Die 2013 lancierte Billig-Kosmetiklinie Bellena wurde mit ihren über 40 Produkten eingestampft.

 

Mehr Orientierung durch Reduktion

Es würden vereinzelt Marken verschwinden, bestätigt ein Sprecher gegenüber der Zeitung. «Vor allem dann, wenn sie nicht klar positioniert sind und entsprechend nicht verständlich für die Kunden sind.» Das gelte auch für Produkte, die anderen Artikeln im Sortiment zu ähnlich seien oder die Nachfrage zu klein sei.

Ziel ist es, dem Kunden die Orientierung zu erleichtern und so den Einkauf weniger kompliziert – und am Ende stressfreier zu machen.

 

NIcht an die grosse Glocke hängen

Welche Eigenmarken in letzter Zeit verschwunden sind, hält die Migros geheim. Der Ovomaltine-Ersatz Eimalzin gehört dazu – neu ist das Original erhältlich. Auch Lindt soll ins Sortiment aufgenommen werden – das Schokoladen-Sortiment war bisher alleiniges «Hoheitsgebiet» der Eigenmarke Frey.

Dass Markenstreichungen nicht kommuniziert werden, liegt auf der Hand: Die Kunden sehen Änderungen dieser Art nicht gern. Jede Marke hat ihre Fans und treuen Kunden. «Umstellungen werden von den Kunden selten geschätzt», so die Migros gegenüber der Schweiz am Wochenende. Deshalb mache man dies nur, wenn man bereits eine bessere Lösung parat habe.

 

M-Budget wird gestärkt

Auch wenn einige Produkte in die M-Classic-Linie übertragen werden: Zu den Verlierern des aktuellen Umbaus wird die 1996 lancierte Billig-Linie M-Budget nicht gehören. 500 Artikel zählt sie aktuell, nun soll sie sogar noch etwas ausgebaut werden.

Auch dieser Schritt überrascht nicht: Auch Hauptkonkurrent Coop baut sein Billig-Sortiment Prix Garantie stark aus und rüstet sich so gegen den Preiskampf mit den Schweizer Ablegern der deutschen Discountern Lidl und Aldi.

 

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