Die Basler und die Jungen kompensieren CO2-Emissionen

Erste Auswertungen der CO2-Kompensation bei Digitec Galaxus zeigen: Die Möglichkeit, sich per Mausklick ein reines Klimagewissen zu verschaffen, kommt in der Schweiz unterschiedlich gut an.

Digitec Galaxus

Seit Mitte Juni bietet mit Digitec Galaxus auch der grösste Schweizer Onlinehändler die Möglichkeit, beim Kauf die anfallenden CO2-Emissionenen zu kompensieren. Berücksichtigt werden dabei nicht nur Transport, sondern auch Produktion der bestellten Produkte. Der Marktführer folgt damit dem Trend, dass Onlinehändler vermehrt CO2-Kompensation anbieten (Werbewoche.ch berichtete).

Eine erste, in der SonntagsZeitung publizierte Auswertung zeigt: Jeder zehnte Kunde klickt beim Kauf auf den Kompensations-Button.

 

Basel und Junge klicken eher – Ü60 und Appenzeller weniger

Dabei gibt es aber deutliche regionale Unterschiede: Im Kanton Basel Stadt kompensieren 12,6 Prozent ihre Einkäufe – ähnlich wie in den Kantonen Bern und Zürich (je rund 12 Prozent). Anders sieht es in Appenzell Innerrhoden aus: Weniger als 8 Prozent zahlen laut Auswertung den Aufpreis.

Aber nicht nur regional unterscheidet sich die Käuferschaft bezüglich Klimaschutz: Während über 16 Prozent der unter 20-Jährigen die Einkäufe kompensieren, sind es bei den über 60-Jährigen nicht einmal halb so viele.

In der Umfrage gaben zudem mehr Frauen als Männer an, dass sie ihren Einkauf kompensieren würden. In der Realität gibt es keinen signifikanten Unterschied: 11,2 Prozent der Männer aktivieren die grüne Option, während es bei den Frauen 11,4 Prozent sind. Von Geschlechterunterschied kann keine Rede sein.

 

Beim Onlineshopping schmerzt’s weniger

So oder so: Der durchschnittliche Wert von 10 Prozent ist beachtlich – auch wenn Digitec Galaxus basierend auf Umfragen im Vorfeld mit Werten von bis zu 20 Prozent rechnet. Bei Flugreisen ist die Quote wesentlich tiefer: Nur ein Prozent der Swiss-Kunden kompensieren ihre Reise. Allerdings müssen die Digitec-Galaxus-Kunden auch weniger tief ins Portemonnaie greifen als die Swiss-Passagiere: Ein rund 800 Franken teures iPhone 11 schlägt bei der Kompensation mit lediglich 3,55 Franken zu Buche – keine grosse Hürde.

Wie die SonntagsZeitung berichtet, hat die Bereitschaft, CO2-Emissionen zu kompensieren, auch damit zu tun, ob der Kunde bei Kaufabschluss einem Bildschirm oder einer echten Person gegenübersitzt. So vermeldet Hotelplan, dass 2019 28 Prozent der Kunden, die im Reisebüro buchten, die Emissionen kompensiert haben. Auf der Website von Hotelplan waren es nur 1 Prozent.

 

Digitec Galaxus

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