Polestar: Marke mit Zukunft

Polestar verkauft nicht «nur» Autos mit elektrischem Antrieb – sondern will bis 2030 auch das erste klimaneutrale Fahrzeug der Welt bauen. Was steckt hinter diesem Plan?

Polestar
Der Polestar 2 kann in der Schweiz bereits Probe gefahren werden. Country-Chef Sascha Heiniger sagt: «Unsere Fahrzeuge sollte man live erleben!» (Bilder: zVg. Polestar)

m&k: Sascha Heiniger, Polestar ist eine spannende Marke. In Ihren eigenen Worten: Wofür steht Ihre Brand, welche Werte sind damit verbunden?

Sascha Heiniger: Wir sind die neue schwedische Marke für vollelektrische, dynamische Fahrzeuge. Wir haben einen starken Fokus auf Design und Nachhaltigkeit. Als Marke wollen wir einen entscheidenden Beitrag leisten, unsere Gesellschaft zu verbessern, indem wir den Wechsel hin zu einer elektrischen und klimaneutralen Mobilität beschleunigen.

 

Was zeichnet Polestar im Vergleich zu den Marktbegleitern aus?

Wir sind eine immer noch junge Automobilmarke mit klarem Fokus auf rein elektrisch betriebene Fahrzeuge. Und als solche tragen wir keinen Rucksack aus der Vergangenheit mit uns. So müssen wir beispielsweise nicht gleichzeitig Verbrenner- und Elektromodelle bewerben. Wir sind damit viel konsequenter und auch glaubwürdiger in unserem Auftritt. Ich bin überzeugt, dass diese Konsequenz auch vielen unserer Kunden und Kundinnen sehr wichtig ist.

 

Bis 2030 wollen Sie das erste klimaneutrale Auto der Welt bauen. Welche Challenges sind damit verbunden?

Ein klimaneutrales Auto ist der einzig konsequente nächste Schritt. Nur einen Elektromotor zu verbauen reicht nicht. Das eigentliche Ziel muss sein, dass von der Herstellung über den Betrieb bis hin zum Recycling des Fahrzeuges keine CO2-Emissionen mehr entstehen. Das ist natürlich eine riesige Challenge, denn das heisst für uns auch, dass wir alle Zuliefererketten zurückverfolgen und auch diese klimaneu­tral produzieren müssen. Denn mit klimaneutral meinen wir nicht CO2-Kompensation, sondern ein Set-up, bei welchem keine CO2-Emissionen entstehen. Zum Beispiel mit grüner Energie betriebene Fabriken und Transporte oder den Einsatz von recycelbaren Materialien.

 

Welche Vision von «Mobilität in der Zukunft» haben Sie?

Die zukünftige Mobilität wird deutlich nachhaltiger und flexibler. Wir werden das für die jeweilige Situation passende Fortbewegungsmittel noch bewusster wählen – seien es das Auto, andere individuelle Fortbewegungsmittel oder den öffentlichen Verkehr. Ich denke, dass persönlicher Besitz von Fahrzeugen immer noch eine Rolle spielen wird, in urbanen Zen­tren aber neue, auf Car Sharing basierende Angebote wachsen werden.

 

Mit welchen Aktionen wird Polestar künftig in der Schweiz von sich reden machen?

Gerade erst haben wir unseren ersten Polestar Space in Zürich und die erste Polestar Destination in Genf eröffnet. Die physische Präsenz ist uns nebst unserem ausschliesslichen Online-Sales-Modell sehr wichtig: Unsere Fahrzeuge soll man auch fahren und live erleben können. Mit unserem Konzept «2 on Tour» bieten wir zudem in der ganzen Schweiz an verschiedenen Orten Testfahrten mit dem Polestar 2 an. In unserer Kommunikation wollen wir weiter­hin festgefahrene Meinungen und Strukturen challengen. Und schliesslich freuen wir uns darauf, in der zweiten Jahreshälfte den Pole­star 3 vorzustellen, unseren Performance-SUV.


Dieses Interview erschien zuerst in der m&k Printausgabe 5/2022.

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