GfK-Studie zur Pandemie: Sorgen nehmen ab, digitale Mediennutzung steigt

GfK hat in einer aktuellen Studie untersucht, wie Corona die Konsumgewohnheiten der Bevölkerung im 2. Lockdown im Vergleich zum ersten Lockdown verändert hat. Die Schweizer Bevölkerung macht sich insgesamt etwas weniger Sorgen um die persönliche Zukunft als zu Beginn der Pandemie.

Seit April 2020 befragt GfK kontinuierlich die Konsumenten nach ihren grössten Sorgen, so auch jetzt in der 6. Welle, im März. Die Besorgnis über die Pandemie ist im zweiten Teil-Lockdown zwar immer noch mit an erster Stelle, ist aber nach dem Höhepunkt im April letzten Jahres weiter zurückgegangen.

Personen mit geringen Einkommen sind von der Pandemie stärker betroffen, insofern dass sie sich überdurchschnittlich häufig grosse finanzielle Sorgen machen (18.6% Top1). Auch Frauen (16%) und junge Paare ohne Kinder sind mehr (16%) exponiert als andere Teile der Gesellschaft.

In der Westschweiz sind deutlich stärkere Polarisierungstendenzen zu sehen. Knapp ein Fünftel der Westschweizer macht sich sehr grosse finanzielle Sorgen, dagegen ist knapp ein Drittel der Westschweizer finanziell gesehen sorgenfrei. In der Deutsch-Schweiz sind die Verhältnisse ausgewogener.

Klimawandel und Umweltschutz beschäftigen die Schweizer nach wie vor stark

Nach wie vor sind ökologische Themen, wie der Klimawandel oder die Umweltverschmutzung für die Schweizer Bevölkerung wichtig. Der globale Klimawandel war für die junge Generation seit Beginn der Pandemie immer das Hauptanliegen.

Wirtschaftliche Situation

Die überwiegende Mehrheit der Schweizer ist wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie zumindest etwas besorgt um ihre persönliche Zukunft. Sie sehen ihre Arbeitssituation etwas optimistischer als in den letzten Monaten, dennoch sorgt sich ein Fünftel darum, dass ihre Arbeitssituation beeinträchtigt wird (z.B. in Form einer Kündigung).

Schweizer überdenken ihre Werte

Gegenüber dem ersten Lockdown hat sich das Leben der Verbraucher nicht mehr stark verändert. Aber gegenüber der Zeit vor der Pandemie natürlich schon, was sie dazu veranlasst hat, ihre Werte zu überdenken und sich an die völlig veränderten Alltagsgewohnheiten ein Stück weit zu gewöhnen. Sparen bleibt in der Krise weiterhin beliebt. Die Hälfte der Befragten (51%) gibt an, dass sie in naher Zukunft weniger Geld ausgeben werden als üblich. Auch nach dem zweiten Lockdown verbringen Schweizer deutlich mehr Zeit in der Natur (42%) oder beim Kochen (+35%) oder bei anderen häuslichen Aktivitäten als zuvor.

Die digitalen Medien, die die Menschen in der Krise begleitet haben, werden deutlich häufiger genutzt (Internet +36%, TV +29%, Streaming-Dienste +22%) und werden in Zukunft vermutlich eine grössere Bedeutung haben.

Positive Anzeichen für den Detailhandel

Einkaufszentren oder Outlets werden deutlich weniger stark gemieden (28%) als zu Beginn der Krise (45%).

Fast zwei Drittel der Schweizer (64%) gibt an, verstärkt Produkte von lokalen Herstellern kaufen zu wollen.

Neben Online-Shopping, wo es Zuwächse gab, gewinnen auch die Verkaufskänale Telefonhotline und Videoberatung an Bedeutung. 14% bzw. 21% der Befragten geben an dies zukünftig öfters zu nutzen.

Wenig Vertrauen in verantwortungsbewusstes Handeln der Unternehmen

Nicht einmal die Hälfte der Schweizer (42%) glaubt, dass sich die Unternehmen aufgrund der Corona-Krise verantwortungsbewusster verhalten werden. Auch bei der Reputation von Unternehmen gab es durch die Krise zum Teil deutliche Verschiebungen, sowohl zum Positiven als auch zum Negativen, je nachdem, wie Unternehmen ihre Verantwortung wahrgenommen haben oder sogar etwas zur Lösung beigetragen haben.

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