Skiferien in der Schweiz sind preislich wieder konkurrenzfähig

Die Preisunterschiede im Wintertourismus zwischen Österreich und der Schweiz schwinden: Während unsere östlichen Nachbarn teurer werden, stagnieren hierzulande die Preise.

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«Diesen Winter können wir preislich mit den Österreichern mithalten», sagt Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig zur SonntagsZeitung. Dafür gibt es mehrere Gründe: Der erstarkte Euro schwächt einerseits die Kaufkraft der Schweizer im Ausland – Ferien jenseits der Grenze sind über 6 Prozent teurer als noch im vergangenen Jahr.

Zusätzlich hat Österreich über die vergangenen Jahre die Preise erhöht. So stiegen beispielsweise die Lohnkosten, weil Fachkräftemangel herrscht und viele qualifizierte Personen ihren Lohn im Ausland (unter anderem in der Schweiz) verdienen.

Diese Entwicklung schlägt sich in der Preisentwicklung für Hotel- und Restaurants nieder: Hat man in Österreich von 2010 bis 2016 einen Anstieg um 20 Prozent zu verzeichnen, stagnierten die Preise in der Schweiz und gingen in den letzten zwei Jahren sogar zurück.

«Die Preise müssen wieder steigen»

Diese Preisentwicklung in der Schweiz hat laut Züllig auch damit zu tun, dass die hiesige Hotellerie die zurückgehenden Buchungen aus dem Euro-Raum mit lukrativen Paketangeboten und Preissenkungen zu kompensieren versuchte – und dabei angesichts ohnehin geringer Margen über die Schmerzgrenze hinaus gingen, wie Züllig betont.

Der Hotelleriesuisse-Präsident freut sich denn auch über die wiedergewonnene Konkurrenzfähigkeit, fordert aber auch ein Ende der Preisspirale: «Mittelfristig brauchen wir wieder mehr Mut, die Preise müssen wieder steigen.»

Auch die Bergbahnen sind preislich attraktiv

Die aus Schweizer Sicht günstige Preisentwicklung lässt sich auch bei den Bergbahnen beobachten. Die SonntagsZeitung zitiert eine Untersuchung der auf Bergbahnberatung spezialisierten Firma Grischconsulta. Bei den Hochsaison-Tagespässen sind die Schweizer Gebiete im Schnitt zwar noch rund 10 Franken teurer, bei den 6-Tage-Pässen 18 Franken, in der Nebensaison fährt es sich in der Schweiz dank online-buchbaren Best-Price-Angeboten aber bis zu 17 Prozent günstiger. Besonders bei Saisonkarten bietet die Schweiz günstige Preise, wie man sie jenseits der Grenze vergeblich sucht.

Solche deutlichen Unterschiede verdankt die Schweiz den dynamischen Preismodellen, welche hierzulande aufgrund des Gästeschwundes entwickelt werden mussten – in Österreich gibt es sie noch nicht.

Zu ähnlichen Ergebenissen – nämlich dass die Schweizer Bergbahnen im Vergleich zum umliegenden Ausland eine attraktive Preisentwicklung vollziehen – kam bereits das Ski-Portal Snowplaza, welches im Oktober 130 europäische Skigebiete analysiert und verglichen hat (Werbewoche.ch berichtete).

Einzig in der Gastronomie bestehen weiterhin klare Preisunterschiede zwischen den beiden Nachbarländern.

Die von Schweiz Tourismus bereits kommunizierten, optimistischen Prognosen bezüglich Logiernächten – 2,8 Prozent mehr Schweizer Gäste, knapp 5 Prozent mehr Gäste aus Deutschland – scheinen sich derweilen zu bestätigen, wie erste Anzeichen andeuten. So verzeichnet Hotelplan gegenüber dem Vorjahr bereits 20 Prozent mehr Buchungen für Skiferien in der Schweiz, während die Buchungen für Österreich knapp 10 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. (hae)

Foto: Screenshot Schweiz Tourismus

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