Schweizer Werbeallianz: Die grössten Auswirkungen und Herausforderungen

MK MEINUNGSBILD Eine Online-Befragung von MK zeigt, welche Auswirkungen die Allianz zwischen Ringier, SRG und Swisscom auf den Schweizer Werbemarkt hat und was die grössten Stolpersteine sind. Das Joint Venture zwischen Ringier, SRG und Swisscom sorgt weiterhin für Diskussionen. Private Medien und Netzanbieter wehren sich gegen die neue Werbeallianz. Der Verband der Schweizer Medien und weitere private […]

Das Joint Venture zwischen Ringier, SRG und Swisscom sorgt weiterhin für Diskussionen. Private Medien und Netzanbieter wehren sich gegen die neue Werbeallianz. Der Verband der Schweizer Medien und weitere private Medien haben gar eine Klage beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.Wie denken die Marketers über den neuen Player? Knapp 120 MK-Leser äusserten sich in einer Online-Umfrage im Januar 2016 über die Auswirkungen der Allianz auf den Schweizer Werbemarkt.Immerhin 79,1 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass dank der Werbeallianz innovativere Werbeformen entwickelt werden können. 71,3 Prozent denken, dass crossmediale Werbebuchungen vereinfacht werden. 65,2 Prozent gehen davon aus, das die Kommerzialisierung des SRG-Online-Bereichs gefördert wird.Als grösste Herausforderungen sehen die Befragten die unterschiedlichen Unternehmenskulturen (58,4 Prozent), gefolgt von der Unvereinbarkeit mit dem Auftrag der SRG (56,6 Prozent) und dem Verdacht des Datenmissbrauchs (55,8 Prozent).Die Infografik kann hier als PDF heruntergeladen und ausgedruckt werden.

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Was halten Sie von der Werbeallianz zwischen Swisscom, Ringier und SRG?

«Nichts – Die SRG hat auf dem freien Markt nicht verloren!»Baumann Christian, AV+PG AG«Ich freue mich schon sehr drauf und bin total gespannt!»Cook Shannon, Ringier AG«Ein Novum in der Werbewelt! Finde es gut und Innovativ.»Hess Jda, Axel Springer«Eine Herausforderung für die künftigen Mitarbeiter der neuen Firma.»Greber Doris«Bin dafür, weil innovativ und zukunftsgerichtet.»Germann Michael«Ich denke, dass der Service, das Angebot und besonders die technischen Möglichkeiten durch eine Allianz dieser Art verbessert werden können. Im Onlinemarkt kann sich ein solch Schweizer Zusammenschluss als zukünftig sinnvoll im „Widerstand“ gegen die Allmacht von Google erweisen. Heute für viele noch nicht erkennbar, da die Diskussion eher von Angst vor Marktmacht und Datenunsicherheit geführt wird. Zukünftig werden wir aber sehen, dass es hilfreich und notwendig für die Schweiz war!»Krüger Wolfgang, elbberg Media GmbH«Die neue Werbeallianz ist die passende Antwort aus der Schweiz auf Google und Facebook. Diese ist heute und auch für die Zukunft, ein sehr wichtiger und vor allem notwendiger Schritt.»Rahimi Ruia, Ringier«Es kommt Bewegung in den Markt.»De Cia Katia«Es ist eine grosse Opportunität um neue Produkte und Innovationnen auf den Schweizer Markt zu bringen.»Charles Lentz, Swisscom Advertising«Gute Sache. Mögliche innovative crossmediale Werbelösungen. Mehr Wettbewerb im MobileAd. Konkurrenz wird stimuliert.»Marcel Scheidegger«Durch den Zusammenschluss entsteht eine mächtige Werbeallianz die nach meiner Meinung nicht mit dem SRG (Service Public Angebot) vereint werden kann. Ich zahle nicht Billag das „halb-Private-“ oder „Private-Institutionen“ profitieren.»Ahmet Aybet«Cultures d’entreprises incompatibles.»Geninasca Charles, Musöe romand de la Machine agricole«Eine gute Sache aus der Sicht von Marketern sowie Werbeauftraggebern. Jede Initiative, die Werbung intelligenter und kontextueller, damit smarter macht, ist im Sinne der Werbewirtschaft. Aus Sicht von Verlagen, die nicht bei der Allianz teilnehmen können, zumindest in der Start-Phase nicht, ist dies natürlich ein herber Rückschlag. Doch der Markt ist frei und es liegt an jedem Akteur selbst, durch eigene Innovationskraft neue marktfähige Produkte zu schaffen und sich immer wieder neu zu erfinden. Denn das ist es, was das Internet von Verlagen fordert. Man stellt sich dieser Herausforderung oder eben nicht. Entscheiden tut jeder selbst. Das Geklage kann ich nicht wirklich ernst nehmen, wenn man bedenkt, wie sträflich konservativ und stiefmütterlich mit Opportunitäten wie Programmatic Marketing bei den grossen Verlagen zur Zeit immer noch umgegangen wird. Die klagenden Verlagen erinnern mich an ein kleines Kind, das eifersüchtig auf das Spielzeug eines anderen ist und «täubelet» weil er es haben möchte. Eine etwas lächerlich Reaktion die eher kindlich als professionell ist. Rückrat und Innovation würde solchen Verlagen weiterhelfen.»Celia Ivano, media BROS.«Gut für die Schweiz.»Burkhardt Benno, Aureum AG«Ein ordnungspolitischer Sündenfall!»Fischlin Othmar«Gute Idee, da ich als Werbeverantwortlicher auf einer Plattform ziemlich viel abdecken kann.»Stuber Dieter, Jutzer AG«Die Allianz ist eine Chance im globalisierten Angebot, birgt zugleich auch Gefahren (Monopolanspruch, politische Einflussnahme usw)»Keller Gottfried, communicart«Coole Sache, zukunftsträchtig.»Markovic Melinda«Ist grossartig!»Lehmann Andy«Das Segment der kleinen und mittleren KMU’s sowie Printmedien als Werbeunernehmen geraten immer mehr (auch als Arbeitgeber und Qualitätsgaranten) unter Druck. Wo soll das kleine Unternehmung sein Werbebudget investieren?»Born Willi M.«Endlich eine Lösung, um den Abfluss der Werbegelder zu ausländischen Anbietern zu stoppen!»Heller Kurt«Das wird viel zu heiss gekocht. Die wahre Konkurrenz sind Google, Apple, Amazon, Facebook & Co.Bis Ringier & Co. eine sinnvolle Alternative auf die Beine stellen und bis die greift, wird es zu lange dauern.»Eugster Jörg, NetBusiness Consulting AG / eugster.info und wifimaku.com«Totaler Unsinn! Gross, grösser, gigantisch!»Nüesch Marcus, aiw«Clever gemacht; Drei Parteien profitieren und für die kleinen Anbieter wird der Wettbewerb nicht einfacher.»Seiler Yves, Seiler’s Werbeblog«Ich begrüsse jede Initiative im Werbemarkt und hoffe, dass andere ziemlich bald mit noch besseren Initiativen nachziehen werden.»Weder Walter«Weder Swisscom noch SRG sollten Ihre Macht in Allianzen einbringen dürfen, da sie als Staatsbetriebe gross geworden sind.»Sandrieser Robert«Zwei Staatsbetriebe klügeln mit einem Privaten – so offensichtlich war Missbrauch noch nie!»Maag L.«Vom Grundsatz her, bin ich ein Befürworter von Vereinfachungen und Vereinheitlichungen. Doch sollte dies aus einer neutralen Sicht um ohne partikularem Interesse seitens des Anbieters erfolgen.»Rava Erich, Megadon AG

Über MK Meinungsbild

Jeden Monat befragen wir unsere Leser zu einem kontroversen Thema aus dem Bereich Marketing & Kommunikation. Die Resultate werden jeweils online und in der Printausgabe MK Marketing & Kommunikation veröffentlicht. Bisherige Meinungsbilder:- September: Neuromarketing– Oktober: Digital Marketing– November: Fachmedien– Dezember: Mobile Advertising– Januar: Sport-SponsoringIm Januar ist das Thema «Storytelling & Schweizer Marketing: Wer erzählt die besten Geschichten?». Jetzt mitmachen!

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