Christof Gertsch ist «Journalist des Jahres»

Der Reporter vom Magazin wurde von der Branchenzeitschrift Schweizer Journalist:in auf Platz Eins gewählt, für ihr Lebenswerk wurde Gisela «Gila» Blau ausgezeichnet.

Christof Gertsch, Journalist des Jahres. Bild: NZZ-Photographen-Team; Adrian Baer.

Der «Journalist des Jahres» in der Schweiz heisst Christof Gertsch. Der Reporter vom Magazin wurde bei der Wahl der Branchenzeitschrift Schweizer Journalist:in auf Platz eins gewählt. Auf Platz zwei liegt Bigna Silberschmidt (SRF), Dritter ist Sacha Batthyany (NZZ am Sonntag).

Schon mit 15 Jahren schrieb Christof Gertsch über Sport. Die grossen, populären Disziplinen interessierten ihn aber kaum, seine Leidenschaft sind seit jeher die Nebenschauplätze und Randsportarten. Heute sieht sich Gertsch nicht mehr als Sportjournalist. Der 40-Jährige gilt mittlerweile als einer der besten Reporter des Landes. Im Interview mit der Schweizer Journalist:in erzählt Gertsch, wie er in seinen Anfängen um Platz für seine Geschichten kämpfen musste. Beim Wechsel von der NZZ am Sonntag zum Magazin fühlte er sich zunächst komplett überfordert. Sein journalistisches Wirken ist beeindruckend. Es umfasst teils jahrelange Recherchen für aufsehenerregende Reportagen und Porträts, wie beispielsweise die «Magglingen-Protokolle», ein Porträt von Martina Hingis oder zuletzt eine Geschichte über einen Antarktis-Gletscher, dessen drohender Kollaps Einfluss auf die gesamte Klimaentwicklung nehmen könnte.

Die Beteiligung bei dieser Wahl war enorm. 1.169 Stimmen wurden abgegeben, fast 1.500 Kommentare geschrieben. Die Wertung wurde in einem Punktesystem ermittelt. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer konnte Punkte zwischen 0 und 10 vergeben. In der Jury, die zuvor die Shortlist erstellt hatte, waren 50 Medien-Journalistinnen und -Journalisten, Preisträger der vergangenen Jahre, Medienmanagerinnen und Medienmanager des Jahres.

Die Kategorien im Überblick:

  • Journalist des Jahres: Christof Gertsch, Das Magazin
  • Chefredaktion des Jahres: WOZ (Florian Keller, Silvia Süess, Kaspar Surber)
  • Reporterin des Jahres: Luzia Tschirky, SRF
  • Politikjournalist des Jahres: Sandro Brotz, SRF
  • Wirtschaftsjournalistin des Jahres: Patrizia Laeri, elleXX
  • Recherchejournalist des Jahres: Fabian Eberhard, SonntagsBlick
  • Gesellschaftsjournalist des Jahres: Daniel Ryser, Republik
  • Sportjournalist des Jahres: Christof Gertsch, Das Magazin
  • Kolumnistin des Jahres: Patty Basler, NZZ am Sonntag
  • Kulturjournalistin des Jahres: Simone Meier, Watson
  • Lokaljournalistin des Jahres: Liliane Minor, Tages-Anzeiger
  • Fotograf des Jahres: Alessandro della Valle, Keystone-SDA
  • Audio: Laura Bachmann, Mirja Gabathuler, Vivienne Kuster, Philipp Loser, Tages-Anzeiger (Podcast Apropos)
  • Videojournalist des Jahres, Benno Kälin, TeleZüri
  • Newcomerin des Jahres: Karin A. Wenger, freie Journalistin

Gisela «Gila» Blau erhält den Preis für ihr Lebenswerk: Die 80-Jährige besticht durch journalistische Leidenschaft, Vielfalt in Themen und Formaten und durch beständiges Engagement. Sie arbeitete viele Jahre bei der Schweizer Illustrierten, danach unter anderem beim Blick, der Handelszeitung und bei Focus.

Der ebenfalls von der Redaktion der Schweizer Journalist:in vergebene Sonderpreis geht an Martina Fehr. Sie leitet erst seit 2020 das MAZ, hat die Journalistenschule in dieser kurzen Zeit engagiert und rasant weiterentwickelt und zählt mittlerweile zu den gewichtigen Stimmen der Schweizer Medienbranche.

Die Preisverleihung findet am 13. März im Museum für Gestaltung in Zürich statt. (sda)

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