Real 21 verleiht Medienpreise zum fünften Mal

Zum fünften Mal hat Real 21 den Medienpreis für qualitativ hochstehende Medienbeiträge über Themen der globalen Entwicklung verliehen. Tilman Lingner gewinnt den diesjährigen Preis mit seinem Dokumentarfilm «Kampf ums Land – Schweizer Siedler in Chile».

 

Auch dieses Jahr hat die Fachjury von Real 21 fünf journalistische Beiträge nominiert, die in einem Deutschschweizer Medium erschienen sind. Nun wurden drei davon prämiert. Der erste Platz ist mit 8’000 Franken dotiert, der zweite mit 4’000 Franken und der dritte erhält 3’000 Franken.

Aufgrund des Coronavirus fand keine Preisverleihung vor Ort statt. Die Laudatios für die jeweiligen Gewinner wurden auf Video aufgezeichnet.

 

Reportagen aus Chile, der Mongolei und Tansania

«Unvoreingenommen und ohne Partei zu ergreifen, führt der Autor in die unterschiedlichsten Welten und Lebensweisen der am Landkonflikt beteiligten Schweizer Farmer und des Mapuche Volkes ein»,  begründet die Jury des Medienpreises von Real 21 die Wahl von Tilman Lingner. «Der Film ist bildstark und lässt uns ein vertracktes Problem verstehen, das vor über 100 Jahren begann und noch heute ungelöst ist.». Lingners Reportage wurde in der Sendung DOK des Schweizer Fernsehen SRF ausgestrahlt und ist weiterhin in der Mediathek verfügbar.

 

Den zweiten Platz belegen der Journalist Martin Theis und der Fotograf Sascha Montag mit der Reportage «Ein Leben in Extremen», die im Surprise-Magazin erschienen ist. Die Reportage beschreibt die Geschichte eines Wachmanns in der Hauptstadt der Mongolei, der lieber auf dem Land geblieben wäre. Der Autor schaut genau hin, ohne zu werten. Der Wachmann «steht stellvertretend für das Schicksal von Abertausenden von Kleinbauern und nomadischen Hirten im globalen Süden. Der Klimawandel raubt die Lebensgrundlagen und zwingt sie in die Städte.»

 

Der dritte Preis geht gemeinsam an Astrid Benölken, Hannah Lesch, Björn Rohwer und Tobias Zuttmann für die Reportage «Transsexualität in Tansania», die im Mannschafts-Magazin erschienen ist. Die Reportage ist ein berührendes Portrait eines jungen Transsexuellen, das eine beeindruckende Lebensgeschichte beschreibt. Sie schockiert und berührt nicht nur, sie macht auch Hoffnung, liess sich doch der junge Transsexuelle auch durch einen dramatischen Gefängnisaufenthalt nicht brechen. Er hat vielmehr seinen Trotz und Stolz geweckt und ihn zum Aktivisten gemacht, der sich für die Transsexuellen in seinem Land einsetzt.

 

Der Verein «Real 21 – die Welt verstehen» wurde im Mai 2015 gegründet. Er wird gemeinsam getragen vom MAZ – Die Schweizer Journalistenschule und Alliance Sud, der Denkfabrik der Schweizer Entwicklungsorganisationen. Einerseits unterstützt und fördert er mit einem Medienfonds die Berichterstattung in Deutschschweizer Medien über Themen der globalen Entwicklung. Mit dem Medienpreis werden andererseits jährlich drei herausragende journalistische Arbeiten prämiert. Finanziert werden die Medienpreise und der Medienfonds durch Beiträge der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

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