«Innerhalb von zwei Arbeitstagen ist es uns gelungen, ein neues Datum zu finden» 

Mit Best of Swiss Web fällt ein weiterer grosser Branchenanlass dem Coronavirus zum Opfer. Die Award Night fällt aber nicht aus, sondern wird verschoben. Organisator Heinrich Meyer nimmt im Interview mit Werbewoche.ch Stellung.

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Heinrich Meyer, Geschäftsleiter Best of Swiss Web und CEO Netzmedien.

Das Coronavirus beherrscht die Agenda und zwingt zahlreiche Anlässe in die Knie. Obwohl der Event mit weniger als 1000 Besuchern nicht unter das vom Bundesrat verordnete Veranstaltungsverbot fällt, hat Best of Swiss Web beschlossen, als präventive Massnahme die Award Night vom 2. April auf den 10. Juni zu verschieben (Werbewoche.ch berichtete). Davon betroffen sind selbstverständlich auch der von der Werbewoche verliehene «Werber des Jahres» und der Crossmedia Award von Goldbach. Werbewoche.ch hat sich mit Veranstalter und BOSW-CEO Heinrich Meyer über die Verschiebung unterhalten.

 

Werbewoche.ch: Heinrich Meyer, wann fiel die Entscheidung, die Award Night zu verschieben?

Heinrich Meyer: Als der Bundesrat am 28. Februar grössere Veranstaltungen verboten hat, war mir klar, dass wir von jetzt an die Corona-Verbreitung anders wahrnehmen. Unsere Regierung agiert in der Regel ja recht unaufgeregt und das war für mich ein klares Signal.

 

Stand es angesichts der Entwicklung der vergangenen Tage ernsthaft zur Diskussion, das Risiko einzugehen und von einer Verschiebung abzusehen?

Die meisten unserer Award-Teilnehmer laden ihre Kunden, Mitarbeiter und Partner ein. Deshalb war für uns die Gastgeber-Perspektive ausschlaggebend. Wer an die Award-Night kommt, soll feiern und einen unterhaltsamen Abend in bester Gesellschaft verbringen dürfen. Da passt es nicht, wenn man sich als Gast im Vorfeld mit Risikoabwägungen beschäftigen muss.

 

Worin liegt die grösste Herausforderung, wenn man einen derart grossen Anlass verschiebt?

Die Aufgabe war, ein neues Datum zu finden, das möglichst allen Beteiligten passt und an dem die Location verfügbar ist. Dank unserem eingespielten Team ist uns das innerhalb von zwei Arbeitstagen gelungen.

 

Gab es bei Partnern und sonstigen Involvierten auch enttäuschte oder gar verärgerte Reaktionen?

Wer bei Best of Swiss Web, beim Goldbach Crossmedia Award oder bei Best of .swiss etwas gewinnt oder zum «Werber des Jahres» gewählt wird, möchte das gerne kommunizieren. Darum warten alle gespannt auf die Verkündigung der Preisträger. Dass das jetzt erst zwei Monate später am 10. Juni passiert, hat schon auch Enttäuschung ausgelöst. Aber alle hatten durchs Band Verständnis für unsere Entscheidung.

 

Was es schwierig, ein alternatives Datum zu finden oder stand dieses schon im Voraus für allfällige Verschiebungen bereit?

Es war nicht einfach, aber es hat geklappt. Wir arbeiten immer nur mit einem einzigen Datum, alles andere macht für uns keinen Sinn.

 

Andere Veranstalter sagen ihren Anlass ersatzlos ab – wieso setzen Sie auf ein Verschiebedatum?

Eine Absage kam nie in Frage. Wir fühlen uns den Teilnehmern und anderen Stakeholdern verpflichtet. Wir wollen und dürfen der Branche diese wichtige jährliche Plattform nicht nehmen und wollen unseren Sponsoren, Partnern und Lieferanten ein verlässlicher Partner sein.

 

Sollte am 2. April das Corona-Thema längst vom Tisch sein – wird Sie das im Nachhinein etwas fuxen?

Nein, gar nicht. Wir haben den Entscheid gefällt, den wir in der jetzigen Situation für richtig halten, und darum schauen wir vorwärts und nicht zurück.

 

Bekanntlich hat jede Veränderung auch ihre positiven Seiten. Wovon kann BoSW profitieren, wenn der Anlass erst im Juni stattfindet?

(lacht) Vom tollen Sommerwetter und von einer langen Sommernacht mit Drinks, Musik und tollen Gästen auf der Dachterrasse der Samsung Hall.

 

Ist das in der Geschichte von Best of Swiss Web die grösste organisatorische Herausforderung?

Das war jetzt ein Ausnahmeereignis und passiert hoffentlich nicht so schnell wieder. Best of Swiss Web ist in den letzten 20 Jahren zu einer Benchmark geworden. Die Herausforderung ist es, in der Organisation die richtigen Leute an Bord zu haben und den Anlass von Jahr zu Jahr in unzähligen kleinen Schritten so zu verändern, dass er den Bedürfnissen und Erwartungen aller Beteiligten jeweils bestmöglich entspricht.

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