Der Prix Transparence 2019 ehrt einen «Rundschau»-Beitrag

Die «Rundschau»-Journalistinnen Nina Blaser und Anielle Peterhans werden mit dem Prix Transparence 2019 ausgezeichnet. Aus zehn von Öffentlichkeitsgesetz.ch nominierten Beiträgen kürte eine ChefredaktorInnen-Jury den «Rundschau»-Beitrag zum Krebsmedikament «Perjeta» zur besten Transparenzstory des letzten Jahres.

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Sie kämpften hartnäckig und brachten die Fakten über die Preisverhandlungen zu einem Krebsmedikament auf den Tisch. Dafür werden die «Rundschau»-Journalistinnen Nina Blaser und Anielle Peterhans mit dem Prix Transparence 2019 ausgezeichnet.

Die von den beiden TV-Journalistinnen beschafften Akten belegen einen eigentlichen Preispoker zwischen dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Pharmakonzern Roche. Anfangs verlangt Roche pro Medikamenten-Packung 3950 Franken, das BAG wollte aber nur 1850 Franken bewilligen. Schliesslich setzte Roche den hohen Preis durch – und gewährte den Schweizer Krankenversicherern im Gegenzug einen Rabatt von über 2000 Franken. Ein abgekartetes Spiel, sagt ein Experte im «Rundschau»-Beitrag. Roche habe einen Schaufensterpreis aushandeln wollen: «Je höher der Schweizer Preis ist, desto eher kann man auch im Ausland einen hohen Preis verlangen.»

 

Öffentlichkeitsgesetz.ch verleiht den Prix Transparence zum zweiten Mal. Damit ausgezeichnet werden Medienschaffende, die ein Öffentlichkeitsgesetz zielführend und wirkungsvoll anwenden.

Mit dem zweiten Platz prämiert wurde der Beitrag von Sonntags-Blick-Journalist Thomas Schlittler. Gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz hat er vom Bundesamt für Sozialversicherunffgen (BSV) eine Liste mit IV-Gutachtern herausverlangt. Einige beauftragte Ärzte kassierten über die Jahre Millionen. Der Journalist Lucien Fluri wurde mit dem 3. Platz ausgezeichnet. Er ist mit dem Solothurner Informationsgesetz an Dokumente gelangt, die ein gravierendes Lohndumping bei Praktikantinnen in Kindertagesstätten belegen.

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