Jung von Matt/Limmat gewinnt zweimal Bronze bei den Epica Awards 2018

Der erste Jury-Tag der diesjährigen Epica Awards bringt noch keinen Schweizer Exploit. Zumindest Jung von Matt/Limmat darf sich aber freuen.

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In Amsterdam haben sich wieder Vertreter von Werbe- und Marketingfachmedien aus aller Welt eingefunden, um Kampagnen aus aller Welt zu bewerten. «Aus aller Welt» bedeutet dieses Jahr beispielsweise USA, Argentinien, Grossbritannien, Kolumbien, Belgien, Deutschland, Ungarn, Türkei, Norwegen, Finnland, Italien, Kasachstan, Frankreich, Tschechien, Niederlande, Ukraine, Bosnien usw. – und natürlich die Schweiz, wie jedes Jahr vertreten durch die Werbewoche.

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Nach dem ersten Jury-Tag zeigt sich: Das Niveau ist hoch, die Kategorien durchs Band stark besetzt. Und: Die Journalisten urteilen anders als die herkömmlichen Award-Jurys. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass Kampagnen in Cannes zum Teil die höhere Auszeichnung erhielten als bei den Epica Awards. Und umgekehrt. Dies ist aber gewollt und der Epica-USP – bewertet wird aus der (gut informierten) Aussenperspektive. Das drückt auch der Epica-Claim «A different Angle on Creativity» aus.

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Das kommt beispielsweise Jung von Matt/Limmat zu spüren: Am selben Tag, an dem ADC-Europe-Gold für die Samsung Newspaper-Design-Edition kommuniziert wurde, reichte es bei den Epica Awards «nur» für Bronze, trotz guter Bewertung. Die Kampagne musste sich in der Kategorie «Branded Content: Product & Brand Integration» beispielsweise mit dem Schwergewicht «Football Decoded» von McCann London messen – die mit Gold ausgezeichnete Microsoft-Kampagne blendete in der Premier League unmittelbar nach Toren auf den Werbebanden in Echtzeit die Controller-Tastenkombinationen ein, mit denen das Goal auch auf der Xbox hätte erzielt werden können.

Jung von Matt/Limmat darf sich ein zweites Mal freuen: Auch der Grosseltern-Vorverkauf im Auftrag von Graubünden Ferien wurde mit Bronze ausgezeichnet. Gold ging in der selben Kategorie «Promotions & Incentives» sowohl an die Burger-King-Kampagne «Scary Clown Night» und an die Xbox-Kampagne «Xbox Design Lab Originals: The Fanchise Model». Erstere war ein Tritt ans Schienbein von McDonald’s: Wer an Halloween 2017 als Clown verkleidet eine Burger-King-Filiae betrat, erhielt einen kostenlosen Whopper. Der Claim «Come as a clown, eat like a king» eine direkte Anspielung auf das McDonald’s-Maskottchen Ronald McDonald.

Beim «Fanchise Modell» von McCann London ging es darum, dass sich Kunden, welche sich einen individuellen Xbox-Controller designten (d.h. die Farbe aller einzelnen Teile wählen), den Aufpreis wieder hereinholen konnten, indem sie ihre Kreation im Xbox-Shop auch anderen Kunden zum Kauf anbieten durften. Der durchschnittliche Ertrag lag bei rund 90 Dollar, der bestverkaufte Controller bescherte dem «Designer» einen vierstelligen Betrag.

In der Kategorie «Media Innovation – Traditional Media» sah sich Ruf Lanz mit der Swiss-Life-Kampagne «Customer for 100 years» mit einer auffallend starken Konkurrenz konfrontiert. Da bei der Bewertung auch mitzählt, wie man im Vergleich zu den anderen Kampagnen abgeschnitten hat, blieb es hier bei der Shortlist. Die Kampagne hat aber am Dienstag noch eine weitere Chance auf eine Pyramide. Gold sicherte sich Akestam Holst NoA mit der Ikea-Kampagne «Irresistible pointless trueview ads». Der Anspruch, das echte Leben abzubilden (und mit Möbeln auszustatten) unterstrich die schwedische Agentur mit Youtube-Prerolls, welche Menschen bei langweiligen, langatmigen Tätigkeiten zeigten. Statt zu skippen, schauten sich die Zuschauer die Werbungen im Schnitt über drei Minuten lang an.

Ebenfalls bei der Shortlist bleibt es für Havas Geneva mit «Engraved Memories» für Action Innocence. Die Kampagne mobilisierte gegen Mobbing und gravierte die von Künstlern gestalteten Geschichten von Opfern in Schulbänke ein. Auch dieser Beitrag scheiterte – trotz einer in anderen Konstellationen problemlos Bronze-würdigen Punktzahl von 6,01 – an der Konkurrenz. Gold gewann die polnische Ben&Jerrys-Kampagne «The Unbreakable Rainbow». Die Agenturen 180heartbeats und Jung von Matt projizierten in Warschau eine LGBT-Regenbogen-Statue, die aus Wut insgesamt sieben mal angezündet (und wieder aufgebaut) wurde, als unzerstörbares Statement in einen künstlichen Wassernebel.

Noch folgen viele Schweizer Finalplätze – am Dienstag wird der Rest juriert. Cavalcade, Jung von Matt/Limmat, Ruf Lanz und Serviceplan sind noch bestens im Rennen um weitere Vollerfolge. (hae)

Epica Awards 2018 Die Schweizer Resultate
Award Agentur Kunde Kampagne Kategorie
Cavalcade Sept.info Escape the daily news Media
SL Havas Geneva Action Innocence Engraved Memories Media Innovation – Alternative Media
Bronze Jung von Matt/Limmat Graubünden Ferien Grandparents-PreSale Promotions & Incentives
Jung von Matt/Limmat Samsung A Touch of History Corporate Image
Jung von Matt/Limmat Samsung A Touch of History Mobile Sites & Apps
Jung von Matt/Limmat Samsung A Touch of History Online & mobile Services
Bronze Jung von Matt/Limmat Samsung Samsung – Newspaper Design Edition Branded Content
Jung von Matt/Limmat Samsung Samsung – Newspaper Design Edition Graphic Design
Jung von Matt/Limmat Samsung Samsung – Newspaper Design Edition Publication Design
Ruf Lanz Ex Libris Get more for your Money Retail Services
Ruf Lanz Hiltl Deep down we’re all vegetarians Restaurants, Bars & Cafés
Ruf Lanz Hiltl Vegetarian food new at Red Light District Restaurants, Bars & Cafés
Ruf Lanz Swiss Life Customer for 100 years Finacial Services
SL Ruf Lanz Swiss Life Customer for 100 years Media Innovation – Traditional Media
Serviceplan ABB YuMi & Bocelli Professional Products & Services
Serviceplan BMW Bike God Vehicles, Automotive Services & Accessories
Serviceplan Fine Books Tinder Mobile Campaigns
Quelle: Epica Awards

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